Nächte des Zorns von Anna Tell

Nächte des Zorns ; Anna Tell ; Rowohlt

Inhalt

Zwei Jahre sind vergangen, seit Unterhändlerin Amanda Lund aus Afghanistan nach Stockholm zurückgekehrt ist. Nach dem Mutterschutz arbeitet sie wieder beim schwedischen Sondereinsatzkommando, doch sie zweifelt an ihren Fähigkeiten.
Als ein auf dem Balkan stationierter schwedischer Polizist verschwindet, scheint dessen Vorgesetzter kein Interesse daran zu haben, den Fall zu melden, erst spät erfahren die schwedischen Behörden von der Entführung. Amanda, die bereits in der Region im Einsatz war, übernimmt die Ermittlungen vor Ort. Obwohl inzwischen wertvolle Zeit verstrichen ist, gelingt es ihr, Kontakt zu den Entführern herzustellen.
Zur gleichen Zeit untersuchen Amandas Stockholmer Kollegen den Hintergrund des Entführungsopfers. Was hat den Polizisten zur Zielscheibe gemacht? Schon bald stellt sich heraus, dass es um weit mehr geht als schnell erbeutetes Geld, die Gründe sind weit komplizierter und persönlicher: Es geht um Rache.
Unterdessen geraten die Verhandlungen in Sarajevo ins Stocken, die Situation droht ausser Kontrolle zu geraten. Amandas Fähigkeiten und Nerven werden auf eine harte Probe gestellt. Und es steht weit mehr auf dem Spiel als nur ihre Karriere.


Leseprobe

Autoreninfo

Anna Tell lebt in Stockholm und ist Politologin und Kriminalkommissarin. Sie verfügt über zwanzig Jahre Polizei- und Militärerfahrung und war sowohl in Schweden als auch im Ausland im Einsatz. «Vier Tage in Kabul» ist ihr Debütroman und Auftakt zu einer Reihe um die schwedische Unterhändlerin Amanda Lund. 

Meine Meinung

Der zweite Teil rund um die Unterhändlerin Amanda machte mich neugierig. Schliesslich hatte es aus meiner Sicht nach dem ersten Teil noch Luft nach oben (Rezension hier). 
Amanda kehrt aus dem Mutterschaftsurlaub zurück in ihren Beruf. Sie kämpft etwas mit ihrer Fitness und auch ihre alltäglichen beruflichen Handgriffe sind etwas eingerostet. Da kommt ein neuer Fall gerade recht. Sie fliegt mit ihrem Partner Tore in den Balkan. Ein Polizist ist verschwunden und wurde wahrscheinlich entführt. Schon vor Ort merken sie, dass der Agent korrupt ist und irgendwie mit drin hängt. Amanda geht, wie auch schon im ersten Teil, ziemliche Risiken ein und ermittelt viel auf eigene Faust. In Schweden ermittelt das restliche Team die Hintergründe der betroffenen Personen und bringt viel Dreck ans Tageslicht. Korruption, Erpressung, Drogen, private Sicherheitsdienste. Dies ist nur ein kleiner Teil der Themen. Ein dritter Erzählstrang erzählt die Geschichte rund um Ellen Engwall. Die Ex-Polizistin ist bei einer Sicherheitsfirma beschäftigt, welche plötzlich kuriose Aufträge annimmt. Sie meldet sich bei Amanda und stehen danach in regem Telefonkontakt. Die zwei starken Frauen ermitteln miteinander und das Vertrauen ineinander wächst. 

Wie auch schon bei Band eins war mir Amanda manchmal etwas zu taff und furchtlos. Obwohl sie ihre Zwillinge zu Hause hat, blendet sie diese in ihrem Einsatz total aus und geht (manchmal unnötige) Risiken ein. Ellens Figur fand ich toll und ich hoffe, sie in einem weiteren Band nochmals wieder zutreffen. Sie und Amanda ergänzen sich gut.

Anna Tells Schreibstil ist wieder flüssig. Manchmal war er mit sogar etwas zu sachlich und nüchtern. Sehr präzise erzählt die Autorin den Alltag als Polizistin und Ermittlerin, wobei man ihre persönliche Erfahrungen in der Branche spürt. Obwohl die Spannung immer unterschwellig spürbar ist, hatte für mich dieses Buch in der Mitte ein paar Längen, welche mir etwas Mühe bereiteten. Nichts desto trotz werde ich die Serie weiterverfolgen, da es in diesem Buch noch ein paar lose Fäden und Fragen gibt. Diese werden hoffentlich in einem weiteren Band gelöst. Auch Amandas Privatleben wird sicher im nächsten Band etwas mehr Platz benötigen. Ich bin gespannt.

Ich vergebe diesem Buch gerne 4 von 5 Ermittlungen.

Vielen Dank an den Verlag für dieses Rezensionsbuch.

Buchinfos

Einband Taschenbuch
352 Seiten
Erscheinungsdatum 15.10.2019
Verlag Rowohlt
Preis 


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