Läuft bei uns von Steffen Weinert

Inhalt

«In Gedanken zähle ich die Tage bis zum Ende der Pubertät. Es sind noch viele. Sehr, sehr viele.»
Sebastian Schulz, alleinerziehender Vater der 14-jährigen Mathilda, ist entsetzt, als seine Tochter zum ersten Mal in ihrem Leben eine Vier mit nach Hause bringt. Da das Kind sein wichtigstes Projekt ist, lässt er alles stehen und liegen und fahndet nach der Ursache. Doch die ist glücklicherweise schnell gefunden. Sebastian ist überzeugt: Sein Kind ist hochbegabt und deswegen in der Schule einfach nur unterfordert. Allerdings - er ist so ziemlich der Einzige, der an diese Theorie glaubt … 


Autoreninfo

 Steffen Weinert, Jahrgang 1975, hat an der Filmakademie Baden-Württemberg studiert und arbeitet heute vor allem als Autor und Regisseur. Sein Kurzfilm «Der Aufreisser» lief auf mehr als 60 nationalen und internationalen Filmfestivals und hat mehr als 20 Preise gewonnen. Sein Langfilmdebüt «Finn und der Weg zum Himmel» wurde unter anderem auf den Festivals in Shanghai, Stuttgart und Biberach gezeigt, sowie von SWR und BR ausgestrahlt. Im November 2016 erschien sein Roman «Die Netten schlafen allein» bei Rowohlt, den er in Kürze mit Kostja Ullmann in der Hauptrolle selbst verfilmen wird. 

Meine Meinung

Sebastian lebt mit seiner Tochter Mathilda zusammen. Seit seine Frau vor zehn Jahren verstarb, sind sie ein Team. Dieser Teamgedanke ist Sebastian heilig und wichtig. Als Mathilda mit einer schlechten Note nach Hause kommt und diverse kleinere Zwischenfälle, ausgelöst durch die Pubertät, passieren, macht sich Sebastian auf die Suche nach der Ursache. So schwierig kann es doch nicht sein. Wo ist sein kleines Mädchen hin? Durch Zufall stösst er auf den Begriff "Hochbegabt" und ist sich sicher - dies ist der Grund für all die komischen Sachen in ihrem Leben.

Steffen Weinert hat mit diesem Vater-Tochter Roman eine witzige Geschichte geschrieben. Mehrmals liessen mich ein paar Szenen laut lachen, da sie einfach so realitätsnah sind. Je skurriler die Situation, desto authentischer. Da der Autor Sebastian leider einen Schreibstau hat, stellt er seine Tochter in den Mittelpunkt seines Lebens. Dabei hört und sieht er Sachen, welche er lieber nicht gewusst hätte. Es entwickelt sich eine Spirale der Überwachung und Kontrolle, aus welcher er kaum wieder raus kommt. 

Dass die Ablösung nicht nur ein Prozess für die Kinder, sondern auch die Eltern ist, zeigt dieser Roman lustig auf. Der Schreibstil ist locker flockig. Die Charaktere sind etwas überspitzt dargestellt, jedoch sehr humorvoll. 

Ich vergebe diesem unterhaltsamen Buch gerne 4 von 5 Vater-Tochter-Beziehungen.

Das Buch wurde mir vom Verlag zu Rezensionszwecken zur Verfügung gestellt, was jedoch meine Meinung in keiner Weise beeinflusst hat. Vielen Dank.

Buchinfos

Einband Taschenbuch
208 Seiten
Erscheinungsdatum 19.02.2019
Verlag Rowohlt
ISBN 978-3-499-27426-8 
Preis Fr. 15.90

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