Poet X von Elizabeth Acevedo

Poet X ; Elizabeth Acevedo ; Rowohlt

Inhalt

Xiomara hat ihre Worte immer für sich behalten, so wie ihre strenggläubige Mutter es verlangt. In ihrem Viertel in New York übernehmen stattdessen Fäuste das Reden. Doch X hat Geheimnisse: ihre Gefühle für Aman aus ihrer Klasse; ihr Notizbuch voller Gedichte, das sie unter dem Bett versteckt – und ein Slam-Poetry-Club, der all diese Geheimnisse ans Licht bringen wird. Denn auf der Bühne bricht Xiomara schliesslich ihr Schweigen und verlangt, von allen gehört zu werden. 

Leseprobe

Autoreninfo

Elizabeth Acevedo wuchs in New York auf. Ihre Lyrik ist beeinflusst vom Dominikanischen Bolero und vom harten Sound ihrer geliebten Geburtsstadt. Sie ist eine gefeierte Poetry Slammerin. «Poet X» ist ihr erster Roman. Elizabeth Acevedo lebt und arbeitet in Washington DC.

Meine Meinung

Dieses Buch ist ganz sicher ein Jahreshighlight von mir. Vielen Dank an den Verlag für dieses Rezensionsbuch.

Xiomara ist eine junge Frau, welche in einem strenggläubigen Zuhause aufwächst. Ihre Mutter ist sehr streng zu ihr, im Gegensatz zu ihrem Zwillingsbruder. Dieser macht nämlich nichts falsch und ist immer der ruhige, intelligente Sonnenschein. Ihre Gedanken und ihren Frust schreibt X in ein kleines Notizbuch. Dadurch hat sie weniger das Gefühl, zu ersticken. Irgendwann aber reicht es ihr nicht mehr. Hat sie den Mut und die Kraft aus ihrem Leben auszubrechen und zu leben, wie sie es sich wünscht?

X ist ein starker Charakter. Dies merkt man bei ihren Texten. Sie hinterfragt ihr Leben und ihre Handlungen. Am Anfang ist sie unsicher. Bei diversen Schreibübungen ihrer Schule wird zuerst ihre wirkliche Meinung beschrieben und danach auch, welchen abgeschwächten Text sie schlussendlich wirklich der Lehrperson abgibt. Am Anfang sind die Texte noch wie Tag und Nacht. Jedoch beginnt sich X zu entwickeln. Schon früh fragt sie sich:


Warum bekomme ich von Gott ein Leben, wenn ich es nicht leben kann, wie ich es will? Warum bedeutet Gehorsamkeit, die eigene Stimme zum Schweigen zu bringen? (Zitat S. 59)



Als X sich in Aman verliebt, wird alles noch komplizierter für sie. Aman fordert sie heraus, Rückendeckung erhalten sie von Xs Freundin Carida. Obwohl diese ein Vorzeigemädchen ist und alle Regeln befolgt (und nicht hinterfragt!) ist sie eine loyale Freundin. Sie gibt X viele Alibis, damit die zwei Verliebten sich treffen können. Auch Amans Elternhaus hat in manchen Sachen ein Schubladendenken. Auch hier hinterfragt X.


Sein Grinsen wirkt auf einmal traurig, und ich denke an all die Dinge, die wir sein könnten, wenn uns niemand sagte, unsere Körper seinen dafür nicht gemacht. (Zitat S. 188)


Das spezielle an dem Buch ist, dass alles in Slam Poetry Form geschrieben ist. Am Anfang hatte ich etwas Zweifel, ob man so eine wirklich lange Geschichte erzählen kann. Aber ich muss sagen: Kein Problem. Ein wirklich ausdrucksstarkes Buch, welches ich mit grossem Genuss gelesen habe.

Elizabeth Acevedo ist selbst Poetry Slammerin und dies ist ihr erstes Buch. Ich bin sehr gespannt, ob noch weitere Bücher folgen werden. Sie wurde für dieses Buch mehrmals ausgezeichnet.

Ich vergebe diesem Buch gerne 5 von 5 starke aber verletzliche Hauptprotagonistinnen.


Buchinfos

Einband Paperback
352 Seiten
Erscheinungsdatum 20.08.2019
Verlag Rowohlt
ISBN 978-3-499-00186-4
Preis Fr. 24.90

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