Ich geh dann mal nach Tibet von Stephan Meurisch

Ich geh dann mal nach Tibet ; Stephan Meurisch ; Knesebeck Verlag

Inhalt

Zu Fuss und ohne Geld nach Tibet: die überraschende und sympathische Story einer lebensverändernden Reise

Als Stephan Meurisch am 31. Oktober 2015 in Tibet ankommt, hat er von München aus in vier Jahren 13.000 Kilometer zu Fuss zurückgelegt. Ein Weg voller Höhen und Tiefen, voller Begegnungen, voller Umwege – und ohne Geld. Unterwegs lernt er fremde Kulturen kennen und fremde Sitten. Doch vor allem lernt er Demut: Um Essen oder eine Schlafstelle muss er bitten, ist angewiesen auf Kontakte zu anderen Menschen und ihre Hilfsbereitschaft. Er muss mitarbeiten. Mitleben. Manchmal hält es ihn dort, wo er gerade ist. Dann drängt es ihn weiterzuziehen. So geht es über Georgien, den Iran und Indien in weiteren Etappen bis nach Tibet. Am Ziel anzukommen wird immer weniger wichtig.

Low-Budget-Reisen. Dieses Buch zeigt: Du kannst es auch!

Stephan Meurisch war nicht immer ein sportlicher Langstreckengeher. Doch nachdem er den spanischen Jacobsweg bewältigt hatte, ist der Laufhunger geweckt, und Tibet als neues Ziel geht ihm nicht mehr aus dem Kopf. Auf diese Reise will er nicht warten, bis die Gelegenheit günstig und genug Geld vorhanden ist. Es sollte sofort sein. Er kündigt, löst seine Wohnung auf, packt einen Rucksack und geht los!

Ein packender Reisebericht voller Freude am Leben, der Mut macht, die eigene Komfortzone zu verlassen.

Autoreninfo

Stephan Meurisch absolvierte neun Marathons und wanderte über 700 km auf dem Jakobsweg, bevor er 2012 zu seinem grössten Abenteuer aufbrach. Er packte einen grossen Rucksack, liess sein altes Leben hinter sich und machte sich auf den langen Weg von München nach Tibet – zu Fuss und ohne Geld. Seine Erfahrungen gibt er mittlerweile auf Vorträgen, in Workshops und als Coach und Langstreckengeher an alle weiter, die sich, und in ihrem Leben, etwas bewegen möchten. 

Meine Meinung

So, endlich läuft mal einer, war mein erster Gedanke zu diesem Buch. Und wenn ich das Buch kurz zusammenfassen müsste, dann wäre es: Mimimi - oh wow cool - ok, in dem Fall. 

Der Anfang ist - wie fast immer bei Reisebüchern - von Selbstzweifeln des Autors geprägt. Soll ich, oder doch nicht. Da hat Stephan aber einen wichtigen Tipp erhalten, den ich gerne schon mal hier teile. Setze dir ein Startdatum und rede darüber, sonst ziehst dus nicht durch. Stephan reist ohne Geld, dies betont er gerne. Aber, oh Wunder, seine ehemaliger Arbeitgeber Globetrotter stellt im die komplette Ausrüstung zur Verfügung. Der Autor hat nicht damit gerechnet und als Leser dachte ich: Ja, klar... Am Anfang jammert Stephan ziemlich viel, dies ändert sich jedoch, als er den deutschsprachigen Raum verlässt. Und von da an startet der "oh wow cool" Teil. Er erlebt viel mehr als er sich je erhofft hat und auch ich staune beim Lesen, wie grossartig und hilfsbereit Menschen in allen Ländern sein können. Seine Reise wird eben eine Reise. Es steht plötzlich nicht mehr das Ziel - Tibet - im Vordergrund sondern die Begegnungen, die Abenteuer, die Menschen. Dies macht das Buch unglaublich spannend. Stephan wird kreativ bei der Beschaffung von Mitteln. Und ja in der Türkei dann wieder - ja klar, da ihm zufälllig ein Globetrotter Mitarbeiter über den Wege läuft, welcher im Material zur Verfügung stellt. 

Es gibt etwas was mir nicht klar wurde. Stephan überwintert in der Türkei, lernt eine Frau kennen und hat eine Beziehung mit ihr. Er zieht weiter und ist einige Zeit später wieder in dieser Stadt, von der Beziehung und der Frau jedoch keine Rede. Das hätte mich schon Wunder genommen. Generell, scheint er nicht gerne über Beziehungen zu sprechen. Er erzählt zwar freimütig drei Mal von neuen Frauen, aber nie, wie es dann wirklich ausging oder wie es den Frauen geht. Da hätte der Voyeur in mir sich doch noch über die eine oder andere Information gefreut.

Zum Schluss landet der Autor in Tibet und ist konsterniert. Auch als Leser ist man dies, man hätte sich Stephan für all die Mühen schon etwas anderes gewünscht. Aber, es ist eben die Realität, auch wenn mir dies so nicht bewusst wurde.

Es ist wie mit einer neuen Staffel einer Serie. Beisst euch durch die ersten Seiten, oder eben Episoden, durch, es lohnt sich.

Ich vergebe diesem Reisebuch gut gemeint 3.5 von 5 Rücksäcken.

Vielen Dank an den Verlag für dieses Rezensionsbuch.

Buchinfos

Einband Taschenbuch
288 Seiten
Erscheinungsdatum 15.10.2019
Verlag Knesebeck
Preis Fr. 28.90


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