Interview mit Susanne Oswald




Allgemein


Name, Vorname:  Oswald, Susanne

Wohnort: Neuried

Beruf: Schriftstellerin

Hobbies: Stricken, lesen, spazieren gehen

Musikgeschmack: Rock, Pop, Country, Klassik – kommt auf die Stimmung und die Situation an.

Lieblingsschriftsteller: Ich habe (fast) alles gelesen von Mara Andeck, Anna Moretti, Kerstin Gier, Kathryn Taylor, vieles von Beate Rygiert und Constanze Wilken – ich liebe das alles. Ulrike Renk lese ich gerade und gleich die erste Geschichte begeistert mich, die nächsten liegen bereit. Tom Liehrs Art Geschichten zu erzählen mag ich auch sehr gern.



Persönliches


Hund oder Katze: Mops

Winter oder Sommer: Herbst und Frühling

Frühaufsteher oder Nachtmensch: Das ändert sich immer mal wieder, im Moment eher Nachtmensch.

Berge oder Meer: Eindeutig Meer. Am liebsten Nordsee.

Lieblingsessen: Kein Fisch, ansonsten gilt: Mit Liebe gekocht schmeckt am besten.

Lieblingsgetränk: Kaffee und Kräutertee

Lieblingsfernsehserie: Gilmore Girls, Downton Abbey, Ausgerechnet Alaska

Lieblingsbuch: Jedes Buch, das mein Herz berührt.

Lieblingssportart: Walken und gemeinsam mit Cassey Ho (www.blogilates.com) ächzen. Ich mache auch nach Jahren noch die Anfängerübungen, aber das mit viel Spaß.



Berufliches


Wie sieht ihre Schreibwerkstatt aus? Wo schreiben und arbeiten sie am liebsten?

Ich habe einen Arbeitsbereich mit einem Regal hinter mir und vor mir den Schreibtisch, darüber eine Magnetwand, an der Informationen und Gesichter zum aktuellen Buch hängen. Da sitze ich täglich viele Stunden, schreibe, denke, träume ... Zwischendurch geht es mit Mops Töps an die frische Luft, das lüftet meinen Kopf und löst verknotete Gedanken.


Um welche Tageszeit fällt ihnen das Schreiben besonders leicht?

Vormittags vermutlich, aber wenn ich richtig im Schreibfluss bin, ist die Tageszeit egal. Dann kommen manchmal die Finger kaum den Gedanken hinterher und die Welt um mich herum verschwindet hinter einem Schleier. 


Wie haben sie für den Roman «Der kleine Strickladen in den Highlands» recherchiert?

Ich hatte für den Bereich englische Wolle ganz wunderbare Unterstützung durch Nicola Sieker von Woolhouse. Sie hat meine Fragen beantwortet oder auch bei Bedarf an die West Yorkshire Spinners weitergeleitet.

Ansonsten natürlich Internet, Bücher, mit Menschen sprechen ... 


Warum Schottland? Haben sie eine spezielle Beziehung zu Schottland?

Ich liebe Schottland und ich hatte Ideen, die dort sehr gut hinpassten. 


Wie kommen die Namen der Protagonisten zu Stande? Ist der Name von Anfang an klar oder kann dieser bis am Schluss noch wechseln?

Namen recherchiere ich vorab. Sie müssen zum Charakter passen, den ich im Kopf habe, zur Zeit, in der die Geschichte spielt bzw. zu der die Person geboren wurde und zu der Region, sie müssen sich gut anfühlen und sie müssen auch miteinander eine Harmonie bilden. Am Anfang ist ein Tausch möglich, da probiere ich durchaus auch herum. Wenn die Personen erst einmal zum Leben erwacht sind, wird es sehr schwierig. Das müsste schon ein sehr überzeugender Grund sein, mir fällt spontan keiner ein. 


Woher nehmen sie die Inspiration für die Geschichten?

Aus dem Leben. Das können spezielle Situationen sein, kurze Momente, die etwas in mir auslösen, ein Bild, ein Wort, ein Satz... ich kann es gar nicht so genau sagen, plötzlich ist da das Gefühl: Da steckt eine Geschichte drin, die möchte ich schreiben. Dann fange ich an damit zu spielen, ein bisschen zu recherchieren, stelle die Idee meiner Agentin vor, meiner Lektorin... wenn alles passt, steht am Ende dieses Prozesses ein neues Buch im Buchhandel. 


Ich finde passende Zusätze zum Buch super. Die Strickanleitungen in diesem Buch fand ich faszinierend. Stricken sie oft? Wie schwierig ist es, solche Zusätze zu planen?

Ich stricke seit der Grundschulzeit und liebe es. Etwas Strickzeit finde ich fast jeden Tag.

Eigene Strickmuster zu schreiben ist toll, aber auch eine Herausforderung, das habe ich extra für den kleinen Strickladen angefangen. Erst einmal braucht es die Idee, was überhaupt gestrickt werden und wie einfach oder schwierig das Muster sein soll. Ich stricke in dieser Phase oft kleine Probemuster oder mache mir Skizzen. 


Dann stricke ich einen Prototyp und notiere dabei die einzelnen Schritte. Bei schwierigeren Mustern stricke ich das Ganze noch einmal, dieses Mal nach der Roh-Anleitung – dabei verbessere und ergänze ich die Angaben. 


Wenn die Anleitung steht, suche ich zwei bis drei Teststricker, die das Strickstück nachstricken. Die Teststricker geben mir Rückmeldung, an welcher Stelle etwas vielleicht nicht verständlich erklärt ist oder wo sich ein Fehler eingeschlichen hat. 


Es ist nicht so schwierig, aber es ist langwierig, eigene Strickmuster zu planen, zu schreiben und testen zu lassen. Aber es lohnt sich und es macht Spaß.  


Entwickeln sich die Figuren manchmal in eine ungeahnte (und manchmal vielleicht auch nicht gern gesehene) Richtung?  

Ja, das kommt vor. Ich plane meine Geschichten so, dass meine Figuren einen gewissen Freiraum haben, sich zu entwickeln, und arbeite mit dem, was passiert. Wichtig ist, nicht die Kontrolle über die vielen Fäden zu verlieren. 


Welche Projekte sind in diesem Jahr geplant?

Letztes Jahr war ich in Wales und habe für eine Fortsetzung zum kleinen Strickladen recherchiert. Daran werde ich ab März etwa arbeiten. Bei dieser Reise wurde ich von einem Filmteam des SWR begleitet, wir haben eine Folge der Eisenbahnromantik gedreht. „Wolken, Wolle, Wales“ heißt der Film und wird am 24.1.2020 um 14.15 Uhr im SWR gesendet. 


Der Rest meiner diesjährigen Projekte ist geheim, darüber darf ich nicht sprechen. 

Veröffentlichungen stehen an: Gerade ist „Lass mich durch, ich bin die Glücksfee Mein Leben mit Mops Töps - oder wie man glücklich wird“ erschienen und in Kürze erscheint ein weiteres Sachbuch zum Thema Glück, „Glücksoasen für die Seele  – 5-Minuten-Auszeit nur für mich“. 


„Verliebt im Café Inselglück“ der Folgeband zu „Ein Jahr Inselglück“ erscheint im Februar.  

Alle Neuerscheinungen sind bei HarperCollins.


Wie ist ihre Einstellung zu Bibliotheken in der heutigen Zeit? Benötigt es diese überhaupt noch?

Unbedingt! Bibliotheken gehören zum Kulturgut. Kein noch so gutes Internet kann einen Ort ersetzen, an dem so viele Geschichten und so viel Wissen zusammentreffen, an dem man Buchstaben atmen kann und sich verzaubern lassen von Worten. Die Welt braucht Magie und Bibliotheken sind magische Orte. 


Vielen Dank für ihre Zeit

Sehr gern. Danke für die Fragen J

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Wie es bei mir weitergeht und Bücher im Januar

Leo Asker (1) - Stille Falle von Anders de la Motte

Bücher im September