Der Schwur von Sunil Mann

Der Schwur ; Sunil Mann ; Grafit Verlag

Inhalt

Marisa Greco und Bashir Berisha wollen mit einer eigenen Detektei durchstarten. Ermittlungserfahrung haben die alleinerziehende Flugbegleiterin und der albanische Türsteher zwar keine, aber sie sind ein gutes Team – und haben keinen Plan B. Tatsächlich bekommen sie bald einen Auftrag: Die Nigerianerin Joy will, dass die Detektive einen Rollkoffer entwenden. Darin befindet sich das Ticket in die Freiheit – der Pass, den ihre Zuhälterin einzog. Da sich nun auch Joys vierzehnjährige Schwester Faith auf die beschwerliche Reise nach Europa gemacht hat, drängt die Zeit. Denn die Jugendliche darf unter keinen Umständen in die Hände der Menschenhändler gelangen, denen Joy seit Jahren ausgeliefert ist 

Autoreninfo

Sunil Mann wurde als Sohn indischer Einwanderer im Berner Oberland geboren. Er ist als Flugbegleiter tätig, ein Job, der ihm genügend Zeit zum Schreiben lässt. Viele seiner Kurzgeschichten wurden ausgezeichnet. Mit seinem Romandebüt Fangschuss, dem ersten Krimi mit Vijay Kumar, gewann er den ›Zürcher Krimipreis‹. 

Meine Meinung

Gespannt und gebannt darauf, ob ich Vijay vermissen werde, öffnete ich den Umschlag von Sunils neustem Werk. Schon bald merkt man, dass sich der Autor seiner Treu bleibt, was die Art des Ermittelns anbelangt. Ja, manchmal denkt man sich, dass hätte Vijay auch gekonnt. Oder aber, wie hätte Vijay dies gelöst? Ich brauchte etwas Zeit um mich an Marisa und Bashir zu gewöhnen. Die Figuren bieten noch nicht so viel Tiefgang, dies lässt auf eine Serie hindeuten. Man lernt sie im Verlauf der Story immer besser kennen, jedoch gibt es auch Fragezeichen. Lustig fand ich, dass mit Miranda eine bekannte Figur aus den Krimis rund um Vijay Kumar auftaucht.

Es gibt mehrere Erzählstränge in "Der Schwur" welche sehr gut zueinander passen. Auf der einen Seite den Hauptauftrag für die Ermittler, den Pass von Joy zu besorgen. Auf der anderen Seite erlebt man die beschwerliche Reise von Faith mit. Diese wird mit falschen Versprechungen in die Schweiz gelockt und gerät an die falschen Leute. Gerade die Geschichte von Faith ist eher happig. Man erlebt, wie es ist, wenn man sein Schicksal in fremde Hände, in Hände von Schleppern gibt. Und gerade dort, gelingt es Sunil so etwas wie Menschlichkeit einfliessen zu lassen, als einem jungen Helfer Zweifel ob seinem Handeln aufkommen. Ein dritter Erzählstrang widmet sich Andrea Graf, einer mehr oder weniger aufstrebenden Politikerin. Hier ist relativ früh klar, wie sie ins Bild passt. Oder doch nicht? Alles in allem gelingt es Sunil Mann die Geschichten gut ineinander zu verweben. Der Schluss passt, wobei er dafür ein paar Seiten mehr hätte aufwenden dürfen. Und auch hier gibt es Anzeichen auf eine Fortsetzung.

Es gibt jedoch ein Detail, was mich gestört und verwundert hat. Der Autor schreibt über einen Ford Mustang. So weit so gut, aber die Probanden besitzen ein viertüriges Modell. Das gibt es leider auf dem Markt nicht.

Mustang hin oder her, dass Buch vermochte mich nicht vollends zu überzeugen. Ich vergebe somit 3 von 5 Koffern. 

Vielen Dank an den Verlag für dieses Rezensionsexemplar.


Buchinfos

Einband Taschenbuch
320 Seiten
Erscheinungsdatum 24.02.2020
Verlag Grafit Verlag
ISBN 978-3-89425-676-0
Preis Fr. 19.90

Kommentare

  1. Sunil Mann in Reinkultur..., süffig zu lesen, unterhaltsam. Einfach so wie es sein muss.

    Wenn einleitend nicht gesagt würde "es handelt sich um frei erfundene Personen..." wären mir rund um den (rechts)politischen Strang gewisse Namen bzw. Familienbanden eingefallen.

    Hoffe es geht weiter.

    Danke für den Service. Jürg

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