Lulu in der Mitte von Micha Friemel

Lulu in der Mitte ; Jacky Gleich ; Micha Friemel ; Hanser Literaturverlage

Inhalt

"Ich bin nicht gross, ich bin nicht klein. Ich bin die goldene Mitte." Endlich ein witziges Bilderbuch für alle Sandwichkinder, von Micha Friemel und Jacky Gleich

Ein charmantes Buch für alle Sandwichkinder, mit viel Witz illustriert von Jacky Gleich. Lulu ist das mittlere Kind. Lulus grosser Bruder Kaspar baut Helikopter und Melkmaschinen. Er ist ein toller Erfinder. Dafür bekommt er bestimmt mal den Nobelpreis, sagt Oma. Und von der kleinen Leo sind immer alle entzückt, ganz egal, was sie macht. Kaum weint sie, nimmt Mama sie auf den Arm und tröstet sie. Und Lulu? Will den Tisch decken, aber das hat schon Papa gemacht. Will beim Kochen helfen, aber da steht das Essen schon auf dem Tisch. Lulu reicht’s: Sie ist nicht klein, aber auch noch nicht gross. Was ist sie denn dann? Die goldene Mitte der Familie – ist doch klar! 


Autoreninfo

Micha Friemel, 1981 geboren, studierte Geschichte und Germanistik in Basel und absolvierte dann ein Bachelor-Studium „Literarisches Schreiben“ am Schweizerischen Literaturinstitut Biel. Sie lebt mit ihrem Mann und vier Kindern in Sta. Maria Val Müstair. Nebenbei führt sie eine kleine Pension für „kreativen Rückzug“. Im Frühjahr 2020 erscheint mit Lulu in der Mitte ihr erstes Bilderbuch bei Hanser, illustriert von Jacky Gleich. 

Jacky Gleich, 1964 in Darmstadt geboren, studierte Animation an der Filmhochschule Babelsberg. Sie hat mehr als 80 Bücher für Kinder und Erwachsene illustriert, wofür sie mehrfach ausgezeichnet wurde, u.a. mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis für Hat Opa einen Anzug an? (Text: Amelie Fried, 1997). 2017 erschien das Bilderbuch Otto war nicht begeistert (Text: Jutta Richter), im Frühjahr 2020 folgt Lulu in der Mitte (Text: Micha Friemel). 

Meine Meinung

Lulu lebt mit ihren Eltern, der Oma und ihren Geschwistern zusammen. Kaspar ist ihr grosser Bruder, Leonor ihre kleine Schwester. Kaspar ist super. Er ist kreativ, selbständig und gewinnt sicher mal den Nobelpreis. Leonor ist ein Baby und erhält natürlich viel Aufmerksamkeit. Und Lulu? Weder positive noch negative Aufmerksamkeit. Nicht mal als sie Leonor haut, passiert etwas. Manchmal ist sie zu alt (Hände müssen selber gewaschen werden) und manchmal zu jung (Plastikteller reicht noch). Was genau ist Lulu dann?

Dieses Buch zeigt wunderbar auf, wie chaotisch es in Familien zugehen kann. Die Eltern wirken übermüdet und im Stress, rennen dem Haushalt und den Kindern wortwörtlich hinter her. Und in dem ganzen Trubel geht ihnen Lulu etwas verloren. Es zeigt den Kindern auf, dass es normal ist, dass man manchmal etwas weniger Aufmerksamkeit erhält. Aber zeigt auch den Erwachsenen (oder Vorlesern) auf, dass man sich ab und an hinsetzen muss und schauen, dass man die Balance findet, jedem Kind (in etwa!) die gleiche Aufmerksamkeit zu schenken. Dass Kinder, welche vielleicht eher ruhig sind, auch ihre Zeit und Zuwendung brauchen. Man fühlt förmlich mit Lulu und ihrer Verunsicherung mit.

Das Buch besticht durch einfache Zeichnungen von Jacky Gleich und wenig Text von Micha Friemel.  Ein Buch, welches Sandwich-Kinder das Gefühl gibt, im Sandwich das Beste zu sein - nämlich der Schinken :-)

Ich vergebe diesem Bilderbuch gerne 5 von 5 Eigelb.

Vielen Dank an den Verlag für dieses Rezensionsbuch.

Buchinfos

Einband gebundene Ausgabe
32 Seiten
Erscheinungsdatum 09.03.2020
Verlag Hanser Literaturverlage
ISBN 978-3-446-26612-4 
Preis Fr. 23.90

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Wie es bei mir weitergeht und Bücher im Januar

Leo Asker (1) - Stille Falle von Anders de la Motte

Bücher im September