Ein wenig Glaube von Nickolas Butler

Ein wenig Glaube ; Nickolas Butler ; Klett Cotta Verlag

Inhalt

Lyle und Peg Hovde geniessen im ländlichen Wisconsin ihr Grosselternglück. Gerade ist ihre alleinerziehende Adoptivtochter Shiloh mit dem fünfjährigen Isaac nach Wisconsin zurückgekehrt, und die Familie zum ersten Mal seit Jahren wieder vereint. Doch es gibt einen Wermutstropfen, denn während ihrer Abwesenheit hat sich Shiloh einer radikalen Glaubensgemeinschaft angenähert. Lyle beobachtet Shilohs Entwicklung mit Skepsis, vor allem als deutlich wird, welche Rolle der Enkelsohn Isaac in der religiösen Gemeinde spielt. Doch je stärker er sein Unbehagen zum Ausdruck bringt, umso heftiger reagiert Shiloh. Lyle versucht alles, um das Vertrauen seiner Tochter wieder zurückzugewinnen, doch als das Glaubensdogma der Sekte Isaacs Sicherheit bedroht, ist Lyle gezwungen, eine folgenschwere Entscheidung zu treffen.

Autoreninfo

Nickolas Butler, geboren 1979 in Allentown, Pennsylvania, wuchs in Eau Claire, Wisconsin auf. Er studierte an der University of Wisconsin und beim University of Iowa Writers' Workshop. Er ist verheiratet und hat zwei Kinder. 

Meine Meinung

Lyle Hovde lebt mit seiner Frau in Wisconsin. Nach einem Schicksalsschlag hat er seinen Glauben verloren. Er begleitet seine Frau aber trotzdem jede Woche in den Gottesdienst, da dies eine Gewohnheit ist. Als seine Adoptivtochter Shiloh mit seinem Enkel Isaac wieder zurückkehrt, scheint die Freude wieder in Lyles Leben gekommen zu sein. Lyle und Isaac haben eine herzliche Beziehung miteinander. Shiloh wendet sich immer mehr einer radikalen Glaubensgemeinschaft zu, was Lyle sehr skeptisch beobachtet. Als sie dann Isaac immer mehr einbindet und Isaacs Sicherheit bedroht wird, muss Lyle sich entscheiden.

Nickolas Butler hat eine wunderbare Erzählsprache. Lyles Leben im einfachen Landleben und seine Freundschaft zu Hoot werden sehr detailliert und anschaulich beschrieben. Die Geschichte zeigt auch Rückblicke auf sein Leben und seine Vergangenheit. Die Liebe zu seinem Enkelsohn ist spürbar und wird einfühlsam beschrieben. 

Der Roman ist ein eher ruhiges Buch. Es besticht durch die Figuren, welche immer vielschichtiger werden. Der Autor hat die Geschichte an eine wahre Begebenheit angelehnt, als 2008 ein elf jähriges Mädchen auf Grund einer fanatischen Glaubensgeschichte ums Leben kam.

Dieses Buch lässt die Leser selbst mitdenken und regt zum Nachdenken an. Wie viel Glaube lässt Hoffnung schöpfen und wann wird der Glaube fanatisch und zu viel? Und wie bleibt die Familie zusammen, wenn der Glaube verschiedene Ausmasse hat? 

Das Buch lebt durch die ausgelösten Emotionen. Ich denke, dies kann auch bei jedem Leser anders sein. Mir hat die Sprache und die Feinfühligkeit des Romans, trotz des schweren Themas, sehr gefallen. 

Ich vergebe diesem Buch gerne 4 von 5 Familien.

Vielen Dank an den Verlag für dieses Rezensionsbuch.

Buchinfos

Einband Paperback
382 Seiten
Erscheinungsdatum 22.02.2020
Verlag Klett Cotta Verlag
ISBN 978-3-608-96434-9 
Preis Fr. 26.90

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