Wenn ich die Augen schliesse von Ava Reed


Inhalt

Was, wenn du dich an alles erinnern kannst – ausser an deine Gefühle?

Diese Frage stellt sich Norah nach einem schweren Autounfall. Zwar erinnert sie sich an die meisten Momente ihres Lebens, aber eben nicht an das, was sie dabei empfunden hat. Liest sie gern? Liebt sie ihren Freund? Findet sie ihre kleine Schwester tatsächlich so nervig? Nur ihren Sandkastenfreund Sam verbindet sie noch mit einem Gefühl. Doch sie hatten seit Jahren keinen Kontakt, weil Norah beliebt wurde und Sam nicht. Während die beiden sich langsam wieder annähern, entwickeln sie eine Ausprobierliste. Und plötzlich fragt sich Norah: War sie vor dem Unfall wirklich sie selbst?

Autoreninfo

Ava Reed wird schon immer von Büchern begleitet. Das Haus ohne etwas zum Lesen verlassen? Nicht möglich. Schliesslich entdeckte sie auch das Schreiben und Bloggen für sich und kann sich nicht vorstellen, je wieder damit aufzuhören. Wenn sie nicht gerade wild in die Tasten tippt, verbringt sie Zeit mit der Familie und ihren Tieren. Ava lebt mit ihrem Verlobten im schönen Frankfurt am Main.

Meine Meinung

Norah ist eine lebenslustige junge Frau. Sie freut sich auf eine Party mit ihren Freunden. Ihr Freund Jonas und ihre Kollegen Tim und Ella sind mit dem Auto unterwegs. Als sie nach Hause fahren, passiert ein schrecklicher Unfall. Norah wird im Krankenhaus wach. Sie hat massive Verletzungen und möchte unbedingt Sam sehen. Ihre Gefühle sind verwirrt und sie hofft, dass Sam ihr weiterhelfen kann. Sam jedoch ist ziemlich zurückhaltend, verspricht aber, ihr zu helfen. Norah stellt viele Fragen und merkt, dass ihr nicht alle Antworten gefallen.

Ava Reed hat einen leichten Erzählstil. Obwohl ihr Thema ziemlich aufwühlend und auch schwierig ist, verfügt die Autorin die Gabe, die Geschichte trotzdem leicht zu halten. Die Themen Mobbing, Selbstverletzung und Suizid sind im ganzen Buch allgegenwärtig. Daher besteht auch vorne im Buch eine Triggerwarnung. 

Norah ist eine feinfühlige Hauptperson. Am Anfang war sie verunsichert und verwirrt. Irgendwann vertraut sie aber ihren neuen Gefühlen und hinterfragt die Vergangenheit. Sam fand ich total süss. Er erinnert sich an ihre frühere Freundschaft und greift ihr im richtigen Augenblick unter die Arme. Obwohl er selbst tief verletzt wurde, stellt er Norah in sein Zentrum und ist für sie da. 

Damals habe ich mich gefragt, wer schlimmer ist: der Mensch der andere angreift, oder der, der dabei zusieht. Der nichts tut. (Zitat S. 97)

Was mich sehr gefreut hat, war, dass die Autorin auch das Thema Gruppenzwang in die Geschichte reingenommen hat. Meist ist ja Mobbing vielschichtig. Warum mobbt jemand selber? und was bringt jemand dazu, einfach nur daneben zu stehen?

Ein unglaublich geniales Buch über die Macht der Gefühle und sich selber sein. Es gibt Hoffnung und als Leser erlebt man beim Lesen die volle Bandbreite der Gefühle.

Ich vergebe dem Buch gerne 5 von 5 Freunde.

Vielen Dank an den Verlag für dieses Rezensionsbuch.



Buchinfos

Einband Paperback
320 Seiten
Erscheinungsdatum 08.10.2020
Verlag Loewe Verlag
ISBN 978-3-7432-0253-5
Preis Fr. 24.90

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