Die Frauen vom Nikolaifleet (2) - Der ferne Glanz von Katharina Lansing


Inhalt

Hamburg 1925: Von klein auf ist Leonores jüngste Tochter Ada in dem Kolonialwarenladen am Nikolaifleet aufgeblüht. Doch als es darum geht, offiziell in das Familiengeschäft einzusteigen, flüchtet sich Ada vor der Verantwortung nach Berlin und stürzt sich dort in eine leidenschaftliche Affäre zu einem Schriftsteller. Als sie auch noch eine Anstellung in einem Delikatessenhaus bekommt, könnte ihr Glück perfekt sein. Aber schon bald muss Ada erkennen, dass sie sich vom Glanz der grossen Stadt hat täuschen lassen und ihr Herz das Nikolaifleet nie verlassen hat.

Autoreninfo

Katharina Lansing ist gebürtige Westfälin und lebt seit vielen Jahren in Niedersachsen. Hamburg und das besondere Flair dieser Stadt haben sie schon immer fasziniert. Sie erzählt leidenschaftlich gerne von Frauen, die heute wie damals für ihre Träume kämpfen.

Meine Meinung

Auf den zweiten Teil der Serie der Frauen vom Nikolaifleet habe ich mich sehr gefreut. Schliesslich hatte mich der erste Band begeistert (Rezension hier).

Ada, Leonores Tochter, liebt den Kolonialwarenladen ihrer Mutter über alles. Schon als kleines Mädchen verbringt sie dort viel Zeit. Nun aber, mit 20 Jahren, fehlt ihr irgendwas. Sie vermisst ihre Schwester Greta, welche in Berlin Medizin studiert und ist nicht mehr glücklich. Schliesslich möchte sie mehr sein als "nur" Leonores Tochter. Mit Unterstützung ihrer Schwester reist sie nach Berlin und findet gleich einen Job als Modeverkäuferin. Ihre anfängliche Angst weicht einer Lebensfreude, welche sie vorher vermisst hat. Der Job ist nicht super, jedoch beisst sie sich durch. Sie lernt Paul kennen und verliebt sich. Als sie ein möbliertes Zimmer mieten kann, ändert sich ihr Leben. Ihre Vermieterin und Mitbewohnerin ist Lisbeth, eine junge Frau, mit welcher sie eine neue Freundin gewinnt. Ada wechselt ihre Arbeitsstelle in ein Delikatessengeschäft und lernt viel neues dazu. Sie ist glücklich. Schliesslich hat sie Paul an ihrer Seite und mit Lisbeth eine wunderbare Freundin. Ihr Herz jedoch denkt immer mehr an Hamburg und ihre Familie. Heimweh plagt sie. War wirklich alles so schlecht? Als Paul dann nach Amerika auswandern will, muss sich Ada entscheiden..

Der Schreibstil der Autorin ist sehr bildreich und flüssig. Man befindet sich innert ein paar Sätzen wieder am Nikolaifleet und später in Berlin. Die Geschichte wird am Anfang aus der Sicht von Ada und Leonore erzählt, später kommt noch Lisbeths Sicht hinzu. Dies hat mir sehr gefallen und man kann alle Gefühle und Entscheidungen hautnah miterleben. Die Autorin erzählt die historische Geschichte sehr authentisch und oft musste ich ab Herr Kröger, Adas Chef im Modeverkaufsgeschäft, lachen. Seine Ansichten über die Farbwahl der Kleider waren sehr genau. 

Ada ist sehr tiefgründig. Ihre Liebe zu Paul ist am Anfang sehr unschuldig und mit der Zeit wartete man nur darauf, dass Paul ein falsches Spiel spielt. Es kommt aber trotzdem anders als man zu Beginn denkt. Lisbeth selber fand ich unglaublich toll. Sie und Ada ergänzen sich super und schauen zueinander. Aber gegen Schluss ereignet sich noch dramatisches, bei welchem ich fast ein Tränchen verdrückt habe.

Der Schluss selbst war mir aber etwas sehr zu abrupt. Ich war völlig überrascht und auch etwas traurig. Am Schluss gibt es aber noch ein paar Rezepte im Buch, welche ich sicher ausprobieren möchte - auch wenn ich Kaffee nicht mag, findet sich sicher ein Abnehmer für die Sachen.

Ich vergebe diesem Buch gerne 5 von 5 Kaffeeliköre und hoffe, man sieht Ada im dritten Band wieder. Dieser erscheint  voraussichtlich am 01.03.2021.

Vielen Dank an den Verlag für dieses Rezensionsbuch.

Buchinfos

Einband Taschenbuch
352 Seiten
Erscheinungsdatum 12.01.2021
Verlag Ullstein Verlag
ISBN 978-3-548-06151-1
Preis Fr. 13.90

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