Sechs Leben von Véronique Petit


Inhalt

Gabriel hat sechs Leben. Ein Privileg - mehr als viele andere in seiner Schule. Er fühlt sich wie im Rausch und riskiert in kurzer Zeit Leben um Leben. Doch eine Katastrophe zwingt ihn zum Handeln: Wird er als Held hervorgehen oder scheitern? Und wird er das Herz seiner grossen Liebe Mila erobern?

„Sechs Leben“ hat er. Damit ist der 15-jährige Gabriel quasi unsterblich. Heimlich erfüllt er sich seinen Traum vom Fliegen mit dem Fallschirm - und schlägt tödlich auf: nur noch fünf. Gabriel verliert Leben um Leben - fahrlässig, naiv, sinnlos - und steht wie aus dem Nichts vor der Frage, was wirklich zählt: sein Ego oder die anderen.

Autoreninfo

Véronique Petit ist im Burgund aufgewachsen. Ihre Kindheit war geprägt von Büchern. Dank ihnen hat sie schon sehr früh tausend verschiedene Leben gelebt. Sie schreibt besonders gerne Geschichten, in denen das Fantastische sich in eine allzu ordentliche Lebenswirklichkeit mischt, wie in »Le mot d’Abel«, für den sie den Prix Gulli 2018 bekommen hat. Tagsüber Sozialarbeiterin schreibt sie vor allem abends … und isst dabei Schokolade!

Meine Meinung

Das Buch spielt in Frankreich. Jeder Mensch kriegt mit 15 Jahren nach einer Blutuntersuchung mitgeteilt, wie viele Leben er hat. Von einem Leben bis sieben Leben ist alles möglich. Die meisten Leute haben nur ein Leben und nur 1% der Leute hat zwischen vier und sieben Leben. Gabriel ist einer der glücklichen, welchem mitgeteilt wird, dass er sechs Leben hat. Doch ist er dieser Verantwortung bewusst. Und was für eine Verantwortung hat er überhaupt? Gabriel denkt überhaupt nicht daran und verliert innert kurzer Zeit mehrere Leben. Schliesslich wollte er schon lange risikoreiche Sachen ausprobieren. Wird er irgendwann ein Einsehen haben oder innert ein paar Monaten sterben?

Die Autorin Véronique Petit hat ein sehr intensiven aber kurzweiligen Roman geschrieben. Die Kapitel sind sehr kurz gehalten und so liest man das Buch in einem Zug durch. 

Gabriel ist ein typischer Junge. Er liebt das Risiko, möchte im Mittelpunkt stehen und hofft auf die Aufmerksamkeit eines bestimmten Mädchens. In der Schule ist er die Person mit den meisten Zusatzleben und dies bringt ihm einen Sonderstatus ein. Obwohl dies aus seiner Sicht noch etwas wenig Aufmerksamkeit ist. Er fühlt sich als etwas besseres und auch als er ein paar Leben verloren hat, möchte er den Status nicht aufgeben. Und plötzlich trifft er auf Menschen, welche diese ganze zusätzliche Leben nichts bedeuten. In der Therapiegruppe spricht Tely zum Beispiel von menschlichen Bomben und hüllt sich lange in Schweigen. Er trifft auf Paul-Louis, welcher unbedingt ein Leben mehr haben sollte. Gabriels Hirn und Herz beginnen, sich und sein Leben zu reflektieren. 

Die vielen verschiedenen Persönlichkeiten im Buch sind allesamt gut gewählt. Die Frage nach der Unsterblichkeit beschäftigt und lässt viel Spielraum für Diskussionen. Die Figuren sind manchmal etwas blass, was aber aus meiner Sicht gewollt ist. Der Leser soll selber darüber nachdenken und sich seine eigene Meinung zu all den Fragen bilden. Das Buch eignet sich sicher prima als Klassenlektüre.

Ein tolles Buch über den Wert des Lebens. Es erhält von mir 5 von 5 Leben.

Vielen Dank an den Verlag für dieses Rezensionsbuch.




Buchinfos

Einband gebundene Ausgabe
223 Seiten
Erscheinungsdatum 10.02.2021
Verlag Mixtvision Verlag
ISBN 978-3-95854-162-7
Preis Fr. 24.90

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