Das Camp der Unbegabten von Boris Koch


Inhalt

17 Meter 42 – so hoch ist die Brücke über dem Fluss, von der Bjarne und sein bester Freund Luca springen, Bjarne hat schliesslich extra mit dem Senkblei seines Vaters nachgemessen. Lebensmüde sind die beiden nicht, der Sprung war trotzdem eine Scheissidee, denn Bjarne bricht sich den Fuss. Dabei wollte er doch nur fliegen, schliesslich würde er einfach alles dafür tun, dass sich bei ihm endlich eine übernatürliche Begabung zeigt. Stattdessen wird sie plötzlich bei Luca festgestellt. Während der nun in der Welt der „Superhelden“ lebt, landet Bjarne im Sommercamp für Unbegabte. Und da geht der Ärger erst richtig los!

Autoreninfo

Boris Koch, geboren in einer Winternacht 1973, wuchs auf dem Land auf und lebt nun – nach den Stationen München und Berlin – mit der Autorin Kathleen Weise und ihrer gemeinsamen Tochter in Leipzig. Er schreibt Fantastisches und Realistisches, für Jugendliche wie für Erwachsene, und textet Comics. Für sein Schreiben wurde er mehrfach ausgezeichnet.





Meine Meinung

Bjarne und Luca sind beste Freunde. Schon ihr Leben lang. Und nun warten sie darauf, endlich ihre Begabung zu erhalten. Sie sind sich bewusst, dass nur ein Bruchteil der Menschheit darauf hoffen kann. Jedoch sind sie überzeugt, dass es nur ein wenig Hilfe braucht und die Begabung dann bei ihnen ausbricht. Bjarne träumt sein Leben lang vom Fliegen und ist überzeugt, dass dies seine Bestimmung ist. Als sie der Begabung einen kleinen Schubs geben wollen, bricht sich Bjarne den Fuss. Und plötzlich meldet Luca, dass sich seine Begabung gemeldet hat und er nun auf ein Internat für Begabte geht. Alles geht sehr schnell und weg ist sein bester Freund. Luca soll hingegen in ein Sommercamp für Unbegabte. Am Anfang widerwillig aber dann mit grossem Eifer stürzt sich Bjarne ins Camp. Doch plötzlich verschwinden Begabte und Luca ist nicht mehr zu erreichen. 

Bjarne ist ein typischer Teenager. Er hat sich etwas in den Kopf gesetzt und setzt nun alles daran, dass dies wahr wird. Auch wenn dies bedeutet, dass er sich tollkühn in gefährliche Situationen wirft. Seine Eltern träumen davon, dass er begabt ist und sagen ihm jeweils etwas unglücklich, dass sie ihn "trotzdem" lieben, auch wenn er unbegabt ist. Insgeheim verletzt dies Bjarne und er fühlt sich etwas minderwärtig. Der Druck der Eltern ist immens. Erst im Camp merkt er, dass er auch ohne Begabung Spass haben kann und liebenswert ist. Dass dort immer Action herrscht und er Erfolge ohne Begabung feiern kann, hilft natürlich auch mit.

Das Buch zeigt, dass Freundschaft auch bestehen bleiben kann, wenn sich die Leben anders entwickeln. Und dass Streit nicht das Ende bedeutet. Ich fand es toll zu sehen, dass Kommunikation sehr wichtig ist und man nicht alles auf Social Media als gegeben hinnehmen soll. Man soll zufrieden sein wie man ist und sich selber bleiben.

Die Wettbewerbe im Camp haben mir sehr gefallen. Diese sind wagemutig, voller Action und benötigt auch Teamgeist. Dass die Teilnehmer zu einer Gruppe zusammenwachsen und es auch Rivalitäten gibt, fand ich super. Dies gehört zu einem spannenden Jugendbuch dazu. Und spannend wird es allemal. Es gibt unerwartete Wendungen und Bjarne muss über sich selbst hinauswachsen.

Eine rasant erzählte Geschichte mit grossem Unterhaltungswert. Es ist tiefgründiger als gedacht und hat mir sehr gefallen. Einen kleinen Abzug habe ich aber noch anzubringen. Dass Bjarne trotz gebrochenem Fuss Trampolin springt, Fahrrad fährt etc. fand ich etwas zuviel des Guten. Ja, es passt zu seinem Ehrgeiz die Gabe zu wecken. Mir selbst war das dann aber zu dick aufgetragen.

Ich vergebe diesem Buch gerne 4 von 5 Gaben.

Vielen Dank an den Verlag für dieses Rezensionsbuch.


Buchinfos

Einband gebundene Ausgabe
320 Seiten
Erscheinungsdatum 16.03.2021
Verlag Thienemann Esslinger Verlag
ISBN 978-3-522-20263-3
Preis Fr. 26.90

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