Die Buchhändlerin von Ines Thorn


Inhalt

Frankfurt, kurz nach dem Zweiten Weltkrieg. Christa bricht enttäuscht ihr Germanistikstudium ab, weil sie als Frau an der Universität nicht für voll genommen wird. Zunächst aus Verlegenheit fängt sie an, in der Buchhandlung ihres Onkels auszuhelfen. Doch bald schon wird das Bücherverkaufen zur Passion – und die Buchhandlung zu einem Ort, an dem sich Gleichgesinnte treffen, an dem Freundschaften entstehen und sogar Liebe. Als die Zeiten besser werden und die Menschen plötzlich ihr Geld wieder für vielerlei Begehrlichkeiten ausgeben, hat ausgerechnet die Buchhandlung wenig vom Wirtschaftswunder. Christa muss ihre Klugheit und Tatkraft gegen alle Widerstände einsetzen – und vor der Tür steht die erste Frankfurter Buchmesse.

Autoreninfo

Ines Thorn wurde 1964 in Leipzig geboren. Nach einer Lehre als Buchhändlerin studierte sie Germanistik, Slawistik und Kulturphilosophie. Sie lebt und arbeitet in Frankfurt am Main und schreibt seit langem erfolgreich historische Romane.

Meine Meinung

Christa lebt mit ihrer Mutter Helene und ihrem Onkel Martin über ihrer Buchhandlung. Sie hilft regelmässig dort aus und ist in der Welt der Bücher zu Hause. Für sie ist schon früh klar, dass sie gerne ein Germanistikstudium absolvieren möchte. Ihre Mutter will sie in die Bräuteschule schicken. Zum Glück erhält sie Unterstützung von Martin. Leider wird sie von den Dozenten nicht ernst genommen und kann das Studium nicht beenden. Zudem kommt ihr auch das Leben selbst dazwischen. Zu viel möchte ich hier zur Geschichte nicht verraten.

Christa ist eine herzensgute junge Frau. Sie stellt die Familie in den Vordergrund und ändert ihre eigenen Pläne immer zu Gunsten der Familie. Sie ist überaus clever und zielorientiert. Ihre Mutter Helene und der Findeljunge Heinz machen das Beste aus jeder Situation. Vor allem Heinz hat mir sehr gefallen. Sein Einfallsreichtum und seine Hilfsbereitschaft war süss. Martin selber ist ein komplexerer Charakter. Mit ihm hatte ich Mitleid. Er zerbricht fast an seinem Schicksal. Dies ging mir sehr ans Herzen. Die Figuren sind liebenswert und kämpfen mit ihrem Leben, ihren Vorstellungen und ihrem Schicksal. Dass Christa auf so vieles verzichten musste und es doch einfach fürs Allgemeinwohl machte, liess mich mitfühlen. Sie steckt zurück und lebt ihre Liebe zu den Büchern erstmals anders aus.

Die Nachkriegszeit war hart und Christa und ihre Freundin zeigen auf, dass die jungen Frauen um ihr Recht kämpften. Die Ungleichheit betreffend den Arbeitsstellen und Arbeitslöhnen selber werden auch schon hier thematisiert. Der Hunger wurde hier zwar beschrieben aber sehr im Hintergrund gelassen. Die Not an Medikamenten und die "Macht" der Amis aber wurden sehr authentisch dargestellt. Die Dramatik der Situation in Christas Leben war gross. 

Die Autorin hat wunderbar recherchiert und viele namhaften Verlage und Bücher wurden genannt. Dies fand ich sehr interessant. Die Frankfurter Buchmesse hätte aus meiner Sicht einen grösseren Teil der Geschichte ausmachen können - schliesslich wird sie explizit im Klappentext erwähnt.

Ich habe mich gut unterhalten und vergebe gerne 4 von 5 Bücher.

Vielen Dank an den Verlag für dieses Rezensionsbuch.



Buchinfos

Einband Taschenbuch
336 Seiten
Erscheinungsdatum 23.03.2021
Verlag Rowohlt Verlag
ISBN 978-3-499-00515-2
Preis Fr. 24.90

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