Die Liebesbriefe von Abelard und Lily von Laura Creedle


Inhalt

Als die 16-jährige Lily heimlich ihre ADHS-Medikamente absetzt, geht so einiges zu Bruch – im wahrsten Sinne des Wortes. Das bringt ihr schliesslich eine Stunde Nachsitzen ein, zusammen mit dem an Asperger leidenden Abelard. Als er für sie einsteht, küsst sie ihn spontan und löst damit völlig verwirrende Gefühle in sich selbst und auch in Abelard aus. Was folgt, ist eine zunächst per SMS geführte intensive Liebesgeschichte, die sich in der Realität erst noch beweisen muss. Denn zwischen einem Mädchen, das durch unvorsichtiges Anfassen schon ganze Gläser-Batterien zerstört hat, und einem Jungen, der vor nichts mehr Angst hat, als angefasst zu werden, kann so einiges schiefgehen.

Autoreninfo

Laura Creedle lebt in Austin, Texas. ›Die Liebesbriefe von Abelard und Lily‹ ist ihr Jugendbuch-Debüt. Wie ihre Protagonistin Lily hat auch Laura selbst ADHS und Legasthenie.. Barbara Lehnerer, geboren in Hannover, studierte Germanistik, Anglistik, Pädagogik, Psychologie und literarisches Übersetzen an den Universitäten München und Durham. Sie arbeitete als Deutsch- und Englischlehrerin in London und München, seit 1989 ist sie Autorin und Übersetzerin aus dem Englischen, Amerikanischen und Australischen. Für ihren ersten Roman ›Der Klang der Farben‹ erhielt sie das Münchner Literaturstipendium.


Meine Meinung

Lily leidet an ADHS und Legasthenie. Da ihr von ihren Tabletten immer schlecht wird, setzt sie diese einfach ab. So hat sie zwar wieder Appetit aber kann ihre Impulse nicht gut kontrollieren. Abelard selber ist ein Einzelgänger. Er mag keine Berührungen. Als beide miteinander Nachsitzen müssen, kommen sie sich näher. Lily gibt ihrem Impuls nach und küsst Abelard einfach. Dies löst eine Welle der Gefühle aus und beide müssen sich überlegen, was sie damit nun anfangen.

Am Anfang hatte ich etwas Mühe ins Buch reinzufinden. Obwohl der Schreibstil der Autorin sehr flüssig und leicht ist, fehlten mir irgendwie die Emotionen. Vieles wirkte wie eine Erzählung und aneinandergereihte Sätze. Aber dies passte wiederum sehr zu den speziellen Charakteren der Protagonisten. Sie sind so sehr authentisch und echt. Der Sog der Geschichte nimmt zu und irgendwann kann man das Buch nicht mehr aus der Hand legen. 

Abelard ist ein sehr kontrollierter junger Mann. Er wägt seine Antworten immer sehr genau ab. Daher fällt ihm die Kommunikation per SMS einfacher. Seine Zitate aus den Büchern fand ich überaus treffend und schön. Lily selber ist etwas chaotischer und ruhelos. Daher kann man auch sagen, dass sich Gegensätze anziehen. Ich fand sehr schön, dass Lilys Schwester sie ein paar Mal unterstützt hat. Die Geschwisterbeziehung ist nicht immer einfach aber immer von Liebe geprägt. Was mir etwas Mühe bereitet hat, war Lilys Mutter. Sie wirkte auf mich oft überfordert und kaum liebevoll. Die Medikamente kamen ein paar Mal zur Sprache aber wurden dann etwas vergessen. Viele Nebenfiguren blieben leider etwas blass.

Das Buch ist eher speziell. Ich kann es irgendwie nicht genau in Worte fassen. Der Anfang war etwas gewöhnungsbedürftig und konnte mich nicht vollständig abholen. Doch trotzdem wollte ich die Geschichte weiterlesen und schauen, wo Lily und Abelards Weg hingeht.

Ich vergebe diesem Buch 3 von 5 Tabletten.

Vielen Dank an den Verlag für dieses Rezensionsbuch.

Buchinfos

Einband gebundene Ausgabe
352 Seiten
Erscheinungsdatum 18.03.2021
Verlag Dtv Verlag
ISBN 978-3-423-76316-5
Preis Fr. 24.90

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