Kinderklinik Weissensee (2) - Jahre der Hoffnung von Antonia Blum


Inhalt

Berlin 1918: Marlene Lindow ist glücklich, nach ihrem Medizin-Studium wieder in der Kinderklinik Weissensee arbeiten zu können. Die meisten Ärzte wurden in Lazarette befohlen, so dass sie die kleinen Patienten oft allein behandeln muss. Fortan kämpft sie nicht nur um ihren geliebten Maximilian, der völlig verändert aus dem Krieg heimkehrt, sondern auch gegen die Spanische Grippe, die sich rasant in Berlin ausbreitet. Als der Sohn ihrer Schwester Emma ebenfalls erkrankt, taucht der verschollene Kindsvater auf. Er bietet Emma eine neue Heimat fern des seuchengeplagten Berlins, wo ihr Sohn unbeschwert aufwachsen kann. Marlene kann sich allerdings ein Leben ohne Emma nicht vorstellen. Und auch die kranken Kinder in der Klinik brauchen die engagierte Kinderkrankenschwester. Wie wird sie sich entscheiden?

Autoreninfo

Antonia Blum lebte längere Zeit in Berlin, ohne den Weißen See dort je gesehen zu haben. Erst Jahre später, nachdem sie die Hauptstadt längst verlassen hatte, entdeckte sie durch einen Zufall die Ruine der einstigen Kinderklinik in Weißensee und kommt seitdem von dem Ort und seiner bewegten Geschichte nicht mehr los. Heute fährt Antonia nicht nur zum Spazierengehen immer wieder an den Weißen See, der dem Berliner Stadtteil seinen Namen gab. Sie ist überzeugt, dass dort ein Tor in die Vergangenheit existiert.

Meine Meinung

Der erste Teil der Serie rund um die Schwestern Marlene "Lene" und Emma hat mich begeistert (Rezension hier). So habe ich mich sehr gefreut, als mir der Verlag den zweiten Teil zukommen liess - vielen Dank. 

Wie geht es mit den zwei Schwestern weiter? Während Emma nur in ihrem Privatleben zu kämpfen hat, kämpft Lene an zwei Fronten. Sie muss sich in der Klinik gegenüber anderen Ärzten behaupten, während Maximilian völlig verändert aus dem Krieg zurückkommt. Plötzlich grassiert die spanische Grippe und alles bricht über den zwei Schwestern zusammen, Finden sie beide ihr Glück - sei es Privat oder Beruflich?

Die Autorin katapultiert die Leser mit ihren Beschreibungen direkt zurück in die Geschichte. Emma geht völlig in ihrem Job als Krankenschwester auf. Sie erhält Zusatzaufgaben, welche sie anders als ihre Vorgänger löst. Nach anfänglichen Schwierigkeiten mögen sie die Elevinnen, was nicht überall gut ankommt. Emma zieht auch ihr Sohn alleine auf. Dabei erhält sie etwas Hilfe, macht dies aber mit Bravour. Lene kämpft an zwei Fronten. Sie muss in der Klinik plötzlich mehr Verantwortung tragen und die männlichen Kollegen machen es ihr nicht einfach. Schliesslich ist sie "nur" eine Frau. Ihr Stand ist schwer und sie klammert sich an ein Wiedersehen mit ihrem Verlobten Maximilian. Dieser befindet sich im Krieg. Diese Lese-Passagen sind sehr emotional und Maximilian kommt traumatisiert aus dem Krieg zurück. So muss Lene auch an dieser Front um ihr Glück kämpfen.

Die Umstände während der spanischen Grippe sind schrecklich. Man kann sich alles Elend gut vorstellen. Für mich hatte es erschreckende Parallelen mit Covid19. Auch die Stellung der Frau wird hier wieder thematisiert. Das Mädchen auf dem Cover spielt, wie auch der Junge in Band eins, eine wichtige Rolle. Die Geschichte rund um die kleine Turnerin fand ich rührend.

Ich mochte das Buch sehr und vergebe gerne 5 von 5 positiven Gedanken. Der dritte Teil der Serie verspricht wieder sehr spannend zu werden. Schliesslich taucht am Ende des Bandes eine bisher unbekannte Person auf. Das Buch wird voraussichtlich im September 2022 erscheinen. Ich freue mich.

Buchinfos

Einband Taschenbuch
512 Seiten
Erscheinungsdatum 24.09.2021
Verlag Ullstein Verlag
ISBN 978-3-548-06406-2
Preis Fr. 13.90

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