Die Frauen von Schönbrunn (1) - Ein Leben für das Wohl der Tiere von Beate Maly


Inhalt

Im Sommer 1914 erfüllt sich für Emma ein Traum: Sie wird eine der ersten Pflegerinnen im prachtvollen Wiener Tiergarten Schönbrunn. Voller Leidenschaft widmet sie sich ihren Schützlingen, den Zebras, Giraffen und Orang-Utans. Als der Erste Weltkrieg ausbricht, werden fast alle Männer eingezogen. Schneller als ihr lieb ist, muss Emma Verantwortung für die Tiere übernehmen und ausserdem noch für ihre schwangere Schwester sorgen. An ihrer Seite steht Tierarzt Julius, der verletzt von der Front zurückgekehrt ist und nach dessen Nähe sich Emma zunehmend sehnt. Während die Bevölkerung gegen Ende des Krieges hungert, werden die Rufe immer lauter, den Zoo zu schliessen. Kann Emma mit Julius’ Hilfe retten, was ihr am meisten am Herzen liegt?

Autoreninfo

Beate Maly, geboren in Wien, ist Bestsellerautorin zahlreicher Kinderbücher, Sachbücher und historischer Romane. Ihr Herz schlägt neben Büchern für Frauen, die entgegen allen Widerständen um ihr Glück kämpfen.

Meine Meinung

Emma möchte in die Fussstapfen ihres Vaters treten und Tierärztin werden. Da Frauen in Wien noch nicht studieren dürfen, beginnt sie vorerst als Tierpflegerin im Wiener Tiergarten Schönbrunn. Voller Tatendrang stürzt sie sich in die Pflege der Tiere. Vor allem der Orang-Utan hat es ihr angetan. Als der erste Weltkrieg ausbricht, wird ihr Vater und der Mann ihrer Schwester Greta eingezogen. Die zwei Schwestern müssen ums Überleben kämpfen. Auch der Zoo hat einen schweren Stand. Zum Glück wird ihm der Tierarzt Julius zugeteilt. Der Start ist etwas holprig, jedoch findet Julius immer besser in seine Tätigkeit rein. Zudem knistert es zwischen Julius und Emma - doch ist der Zeitpunkt wirklich richtig?

Beate Maly hat einen unglaublich süffigen Auftakt der Serie geschrieben. Die Autorin hat einen einnehmenden und flüssigen Erzählstil und innert kurzer Zeit befindet man sich schon mitten in der Geschichte drin. Emma ist eine Kämpfernatur und gefiel mir ausgesprochen gut. Sie setzt sich für ihre Schwester und auch die Tiere im Zoo ein. Sie möchte diese artgerechter halten und kämpft dafür. Ihre Liebe und den Umgang mit dem Orang-Utan fand ich super. 
Der Familienzusammenhalt ist spürbar und auch nötig. In der schweren Kriegszeit kämpfen alle ums Überleben und die Versorgungslage der Tiere ist nicht einfach. Der Unmut der hungernden Bevölkerung und das Kämpfen der Tierpfleger um jedes einzelne Tier ist spürbar. Julius fand ich sehr authentisch. Der ehemalige Soldat hat seelische Narben davongetragen. Seine Zerrissenheit zwischen Helfen und Panikattacke ist sehr emotional beschrieben und zeigt, dass nicht nur körperliche Schäden des Krieges alltäglich waren. Auch die restlichen Nebenfiguren sind gut ausgearbeitet und runden diesen historischen Roman wunderbar ab.

Die Kriegszeit ist hart und unfair. Als Leser fiebert man mit den Protagonisten mit und schliesst das Buch mit einem guten Gefühl. Einzig von den Elefanten auf dem Cover war kaum etwas zu lesen - da hätte mir die Orang-Utan Dame viel besser gefallen. Das Buch war aber super und hat mich in den Bann gezogen. Daher vergebe ich gerne 5 von 5 Möhren.

Vielen Dank an den Verlag für dieses Rezensionsbuch.

Buchinfos

Einband Taschenbuch
368 Seiten
Erscheinungsdatum 03.01.2022
Verlag Ullstein Verlag
ISBN 978-3-548-06471-0
Preis Fr. 18.90

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