Interview mit Akram El-Bahay

 

Interview mit Akram El Bahay

Name, Vorname:  El-Bahay, Akram
Wohnort: bei Düsseldorf (Deutschland)
Familie, Haustier: verheiratet, drei Kinder, keine Haustiere
Hobbies:  Kochen und Fußball schauen
Musikgeschmack:  Rockmusik mit starkem Einschlag in die 1980er und 1990er Jahre
Lieblingsschriftsteller: Cornelia Funke

Persönliches

Hund oder Katze:  Katze
Winter oder Sommer:  Sommer
Frühaufsteher oder Nachtmensch: Frühaufsteher (aber nur, weil ich dann in Ruhe schreiben kann!) 
Berge oder Meer:  Meer
Vorbild:  J.R.R. Tolkien und Karin El-Gawhary (Nahostkorrespondent des ORF)
Mit welchem Star möchtest du mal essen gehen (egal ob dieser Star noch lebt oder nicht):  Michael Ende
Lieblingsessen:  Penne a la Norma (ein sizilianisches Pastagericht)
Lieblingsgetränk: Kaffee
Lieblingsfernsehserie:  Friends
Lieblingsbuch:  Der Herr der Ringe
Mit wem möchtest du nicht im Lift steckenbleiben?  Mit der AfD-Fraktion im Deutschen Bundestag
Was nimmst du mit auf eine einsame Insel?  Meine Lieblings(Koch-)bücher

Berufliches

Wie sieht deine Schreibwerkstatt aus? Wo schreibst und arbeitest du am liebsten? 
In meinem Arbeitszimmer am Schreibtisch meines Großvaters. Ganz in Ruhe. Ganz alleine. Keine Musik. Keine Ablenkung. Gerne sehr früh morgens.


Um welche Tageszeit fällt dir das Schreiben besonders leicht? 

Am besten um sechs Uhr am Wochenende, wenn alle noch schlafen …

Wie kommen die Namen der Protagonisten zu Stande? 

Zum Teil verwende ich arabische Namen. Manchmal stehle ich sie einfach historischen Persönlichkeiten. Schwieriger wird es bei reinen Fantasynamen. Hier tüftele ich lange mit Lauten herum, bis die Namen gut klingen. Und gelegentlich verwende ich arabische Worte, die mit der Person zusammenhängen und verfremde sie. Eines gilt immer: Namen zu finden, ist das Schwerste!


Woher nimmst du die Inspiration für die Geschichten? 

Die Inspiration kommt aus allem, was mich umgibt. Mal kommt sie aus einem Foto, das ich irgendwo sehe. Mal aus einer Filmszene. Oder aus einem Ort, zu dem wir einen Ausflug machen. Die meisten Ideen leiten sich aus der Frage ab:  Was wäre, wenn? Was wäre, wenn am Ende des Meeres die Welt wirklich enden würde? Was wäre, wenn es Geschöpfe gäbe, die für (fast alle) Menschen unsichtbar wären? Was wäre, wenn mitten in der Stadt, in der Du lebst, ein Drachenei gefunden wird – und der Drache schlüpft?

Entwickeln sich die Figuren manchmal in eine ungeahnte (und manchmal vielleicht auch nicht gern gesehene) Richtung?

Die meisten halten sich an das, was ich mir für sie vorstelle. Aber hin und wieder übernimmt eine der Figuren die Initiative und wird einfach viel größer und wichtiger, als ich dachte. Umm aus der Reihe «Die Bibliothek der flüsternden Schatten», eine ziemlich verschrobene, alte Frau, war als absoluter Nebencharakter für den ersten Band geplant. Dort hatte sie kaum ein paar Seiten und nur wenige Worte Text. Doch als ich Band 2 anfing, war sie plötzlich mitten drin. Trieb die Handlung voran und hat am Ende (fast) im Alleingang den Bücherkrieg gewonnen. Ich bin heute noch erstaunt über sie!

Warum schreibst du Jugendbücher und warum Fantasy?

Manchmal mache ich Abstecher ins Kinderbuch und regelmäßig veröffentliche ich auch Erwachsentitel. Aber Fantasy muss es in der Tat immer sein. Warum? Ich glaube, weil ich dieses Genre als Jugendlicher kennen und lieben gelernt habe. Und auch heute noch liebe ich diese Art der Geschichten am meisten. Ob aus einer Idee dann ein Titel für Kinder, Jugendliche oder Erwachsene wird, sagt mir im Grunde die Geschichte selbst. Es wird immer schnell klar, für welche Altersgruppe sie passt.


Wie hast du die ganze Fabula Welt erschaffen? Hast du diese gezeichnet? Oder gebastelt?

Ich wollte mit Fabula eine Welt schaffen, die Kindern und Jugendlichen einen Zugang zu allem bietet, was ich in dem Alter am meisten an Geschichten geliebt habe. Von den Wesen über die Magie bis hin zum Tempo der Erzählung. Da steckt viel Star Wars drin. Und natürlich Mittelerde. Und Phantásien. Und noch vieles mehr. Gezeichnet habe ich sie nicht. Sie steckt in meinem Kopf. Ein paar bestimmte Orte wie den Schlund habe ich mir genauer skizziert. Für meine erste Fantasy-Reihe «Flammenwüste» habe ich am Computer aber tatsächlich mal eine ganze Karte erstellt. War eine ganz schöne Arbeit.

 Bist du charakterlich eher wie Will oder wie Charlotte? Oder welche Figur ist dir am nächsten?

Eher Will. Mir liegt das Erzählen sehr. Allerdings bin ich ein wenig vernünftiger. Also doch Charlotte? Schwere Frage. Ich fürchte, als Autor oder Autorin steckt man in all seinen Figuren. Sogar in den Bösen!


Wie ist deine Einstellung zu Bibliotheken in der heutigen Zeit? Benötigt es diese überhaupt noch?

Definitiv. Es braucht Orte, an denen Bücher ihre ganze Erhabenheit ausstrahlen können. Gewissermaßen als gedruckte Mediathek. Bücher sind sehr haptische Dinge. Alleine schon sie in der Hand zu halten steigert die Vorfreude auf die Geschichte in ihnen. Der Duft des Papiers. Das Bild auf dem Einband. Als das wirkt in Bibliotheken besonders und macht Lust auf das Lesen. Außerdem gibt es so viele Bücher, dass es eine Auswahl braucht, um dann das Richtige zu finden.

Und noch einen Blick in die Zukunft: Was ist da geplant? Gibt es vielleicht schon Ansätze zu einem zweiten Teil?

Ansätze gibt es immer 😊. Ich arbeite gerade an einem neuen Roman für Erwachsene. Darin geht es um Magier in der Gegenwart. Und um ein Abenteuer, das in verschiedenen Ländern und auf wundersame Weise auch in verschiedenen Jahrhunderten spielt. Aber wenn ich ihn abgeschlossen habe, fange ich sicher ein neues Kinderbuch an. Und ich kann mir vorstellen, dass es in Fabula noch Geschichten zu erzählen gibt …

 Vielen Dank für deine Zeit!

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