Ein bisschen Konfetti macht noch keine Freundin von Inés Maria Jiménez


Inhalt

Als die 16-jährige Cecilia, genannt Cilia, an die neue Schule kommt, erwartet sie alles mögliche, aber nicht das: Gleich am ersten Tag wird sie von Hel angesprochen und in ihre Clique aufgenommen. Und Hel ist nicht irgendwer – Hel ist ein cooles, auffällig gekleidetes und tonangebendes Mädchen. Zum ersten Mal seit Langem fühlt sich Cilia nicht mehr als Aussenseiterin, sie hat sogar plötzlich eine beste Freundin! Dass Hel dabei immer bestimmt, wo es langgeht, ist Cilia anfangs egal. Aber dann fängt Hel an, Cilia vor allen anderen blosszustellen. Wie weit darf eine beste Freundin gehen?

Autoreninfo

Inés María Jiménez hat spanische und deutsche Wurzeln. Schon als Kind und Jugendliche verfasste sie gerne Geschichten. Nach einer kaufmännischen Ausbildung und einer Auszeit in Spanien studierte sie Romanistik, Germanistik und Sprachlehrforschung an der Uni Bochum und arbeitete lange als Sprachdozentin und Redakteurin. Seit 2009 ist sie als freie Autorin tätig. Sie schreibt am liebsten Kinder- und Jugendbücher, aber auch Sachbücher und Geschichten für Erwachsene. Mit ihrem Mann, ihren zwei Töchtern und dem Wuschelpudel Balou lebt sie im Ruhrgebiet. Sie liebt Lesen, Yoga, lange Spaziergänge und Tee in allen Variationen. Am liebsten würde sie auf einer warmen Insel mit vielen Palmen leben.

Meine Meinung

Cilia hat eine Panikattacke. Sie steht vor dem ersten Tag an einer neuen Schule. Da sie in der alten Schule immens ausgegrenzt und gemobbt wurde, haben sich Panikattacken und Unsicherheiten eingeschlichen, so dass ein Schulwechsel die einzige Möglichkeit war. Doch schon am ersten Tag trifft Cilia auf Hel. Hel ist selbstbewusst, cool und bestimmt. Sie nimmt Cilia gleich unter ihre Fittiche. Cilia ist zuerst erstaunt und danach erfreut. Doch was als gute Freundschaft beginnt, endet fatal.

Cilias Geschichte ging mir sehr nah. Inés Maria Jiménez hat einen beklemmenden Jugendroman geschrieben. Die Spannung baut sich Seite für Seite auf, die Stimmung wird einengender und Zweifel an der Freundschaft entstehen. Als Erwachsener sieht man schon früh worauf die Geschichte zuläuft. Überrascht von ein paar Wendungen wird man aber trotzdem. Für Jugendliche ist der Roman aber sicher augenöffnend und sehr realistisch. Die Sehnsucht von Cilia für eine gute Freundin und dazuzugehören ist spürbar. Die Abwärtsspirale nimmt aber grosse Fahrt auf. Der Roman ist unglaublich vielseitig. Er zeigt nicht nur Cilias Platz und Probleme sondern auch die Nebenfiguren werden gut dargestellt. So kann man sich als Leser auch fragen, wie reagiere ich als Aussenstehender? Und wie hilft man in einer solchen Situation? 

Cilia arbeitet auf jeden Fall an sich und wird stärker. Sie setzt sich für andere ein und durchbricht den Teufelskreis. Einen kleinen Kritikpunkt habe ich jedoch anzuführen. Das Wort toxisch wird immens viel gebraucht. Auch wenn es genau um die toxische Beziehung, Ehrlichkeit und Dazugehörigkeit, Freundschaft und für sich einstehen geht, war es mir etwas zu viel. Zudem fehlte mir die Erklärung, was toxisch genau bedeutet - Hel wirft nämlich in verschiedenen Situationen mit dem Wort um sich. Ich kann mir vorstellen, dass ein paar Leser vielleicht nicht wissen, was das Wort genau bedeutet. Die Liebesgeschichte selber entwickelt sich aus meiner Sicht etwas zu schnell.

Ich vergebe gerne 4 von 5 Freundschaften für ein wirklich wichtiges und aufrüttelndes Buch.

Vielen Dank an den Verlag für dieses Rezensionsbuch.

Buchinfos

Einband gebundene Ausgabe
208 Seiten
Erscheinungsdatum 27.02.2022
Verlag Südpol Verlag
ISBN 978-3-96594-131-1
Preis Fr. 24.90

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