Die Kirschblüten Saga - Der Duft der Kirschblüten von Rosalie Schmidt


Inhalt

Im Berlin der 1870er Jahre setzt sich die 24-jährige Clara Winterfeld nach dem Tod des Vaters für das familiengeführte Teehaus ein. Für die finanzielle Absicherung des Unternehmens ist sie bereit, ihren reichen Freund Franz aus Kindertagen zu heiraten und vor die Tore Berlins zu ziehen. Doch ihre Liebe gehört dem japanischen Teehändler Akeno, der mit dem in Europa noch unbekannten grünen Tee handelt. Nach einer leidenschaftlichen Nacht reist Akeno zurück nach Japan. Clara bleiben nur heimliche Briefe und eine kostbare Teedose. Als sie schwanger wird, weiss sie nicht, wessen Kind sie in sich trägt. Verzweifelt und doch mutig will sie der Stimme ihres Herzens folgen und Franz verlassen. Doch wird sie Akeno jemals wiedersehen?

Autoreninfo

Rosalie Schmidt ist das Pseudonym der Kultur- und Theaterwissenschaftlerin Karla Schmidt. Sie arbeitet als Lektorin und Dozentin für Dramaturgie und Storytelling und schreibt in verschiedenen Genres, von Psychothriller über Science Fiction bis zu historischen Romanen. Nach fünfundzwanzig Jahren in Berlin lebt sie mit ihren beiden Töchtern wieder in Göttingen, um im elterlichen Teegeschäft mitzuarbeiten.

Meine Meinung

Als grosse Teeliebhaberin und Teetrinkerin habe ich mich selbstverständlich sehr auf dieses Buch gefreut. Die Überraschung war gross, da mir der Verlag passenden Tee beigelegt hat. Herzlichen Dank - er ist unglaublich mild, aromatisch und lecker!

Clara ist das mittlere Kind der Familie Winterfeld. Sie liebt die Arbeit im familiengeführten Teehaus und hat eine feine Nase für den Tee. Ihr Vater leidet an Demenz und Clara übernimmt immer mehr seine Aufgaben. Ihr älterer Bruder ist beim Militär und nicht abkömmlich. Als sie einen überraschenden Heiratsantrag ihres reichen Freundes Franz erhält, fällt Clara aus allen Wolken. Franz ist für sie ein platonischer Freund doch ihre Familie setzt sie unter Druck. Das Teehaus muss finanziell gesichert werden und so willigt Clara ein. Während eines Besuches des Teeimporteurs, lernt die junge Clara Akeno, einen jungen Japaner kennen. Sie ist fasziniert von ihm, seinen Reisen und seiner ruhigen, besonnenen Art. Die zwei bleiben per Brief in Kontakt. Das Schicksal führt sie wieder zusammen. Doch Franz will seine Frau behalten, das Teehaus steht auf dem Spiel und Clara muss sich entscheiden.

Rosalie Schmidt hat einen sehr eingängigen und bildreichen Erzählstil. Als Leser wird man direkt in die Geschichte rund um Clara und ihren Tee katapultiert. Die verschiedenen Teesorten, die Aufbereitung und die Suche nach neuen Teemischungen erhalten viel Aufmerksamkeit, was ich einfach nur toll fand. Das Buch macht grosse Lust auf Tee und liest sich damit auch toll. 

Clara ist eine tolle Hauptperson. Sie geht in ihrer Passion auf, liebt ihre Familie und findet auch auf den rechten Weg. Claras Familie ist authentisch und vielschichtig beschrieben und fügen sich wunderbar in die Geschichte rein. Die Schwestern unterstützen und helfen sich gegenseitig. Auch Olga, die Teehaus Hilfe und Annike haben mir sehr gefallen. Akeno ist interessant, besonnen und nett. 

Mir war Anfangs nicht bewusst, dass die Geschichte als Saga angelegt ist. Dies hat mich dann etwas gestört, da die Geschichte sehr offen endet. Der zweite Teil erscheint erst im Frühjahr 2023, was somit ziemlich langes Warten bedeutet. Was mir auch etwas gefehlt hat, waren die Briefe zwischen Akeno und Clara. Es wird von einem Briefwechsel gesprochen, welchen ich als Leserin sehr gerne verfolgt hätte. Was sehr anschaulich beschrieben wurde, waren die ganzen Konventionen und Regeln der Zeit rund um 1870. Was wurde toleriert, was wird als Frau erwartet und was geht gar nicht. 

Die Geschichte ist warmherzig und ich freue mich schon jetzt sehr auf den zweiten Band der Geschichte. Ich vergebe gerne 4 von 5 Teemischungen.

Vielen Dank an den Verlag für das Buch und den wundervollen Tee.


Buchinfos

Einband Taschenbuch
448 Seiten
Erscheinungsdatum 20.07.2022
Verlag DTV Verlag
ISBN 978-3-423-22016-3
Preis Fr. 17.90

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