Das Kontor der Düfte (1) - eine Prise Hoffnung von Hanne Paulsen


Inhalt

Hamburg 1919: Es ist Liebe auf den ersten Blick, als Greta Rosenthal auf Carl von Löwenstein trifft. Sein grosses Herz und seine Leidenschaft für das Familiengeschäft, den Gewürzhandel, verzaubern sie. Doch für Carls Mutter ist Greta, die aus einfachen Verhältnissen kommt, nicht gut genug. Greta will sich Carls Familie beweisen, denn sosehr sie Carl liebt, sosehr ist sie auch eine talentierte und geschäftstüchtige Frau. Umgeben vom Duft von Vanille, Zimt und Muskatnuss, schuftet Greta Tag und Nacht im Kontor der von Löwensteins. Allen Klassengrenzen zum Trotz hält Carl zu ihr. Doch die beiden unterschätzen, wie weit Carls Mutter für das vermeintliche Wohl ihres Sohnes bereit ist zu gehen ...

Autoreninfo

Hanne Paulsen wurde 1964 in Essen im Ruhrgebiet geboren. Heute lebt die sechsfache Mutter im Westmünsterland. Sie liebt es, Zeit mit ihrer Familie zu verbringen, und ihre Leidenschaften sind, neben dem Erzählen großer gefühlvoller Geschichten, die Fotografie, die Musik und das Kino. Ihr ausgeprägtes Fernweh führt sie gedanklich immer wieder an ferne Orte.

Meine Meinung

Dieser Auftakt entführt die Leser ins Jahr 1919. Greta ist eine 21-jährige junge Frau, welche ein inniges Verhältnis zu ihrem Vater hat. Ihre Mutter starb bei ihrer Geburt und so meistern die zwei ihr Leben zu zweit. Greta wurde von ihrem Vater immer gefördert und auch gefordert. Sie kennt sich in Politik aus und Zahlen machen ihr grossen Spass. So führt sie die Buchhaltung des Familiengeschäfts mit Hingabe und Stolz. Sie ist selbständig und vertritt eine moderne Einstellung - einen Mann braucht sie nicht unbedingt und heiraten kommt für sie nicht in Frage. Alles ändert sich, als der junge Carl in ihrem Leben auftaucht. Es entspinnt sich eine Liebesgeschichte mit vielen Hindernissen, Intrigen und Gegenwind.

Der Schreibstil ist einfach, flüssig und nie langweilig. Mir hat die ganze Szenerie des Gewürzhandels und der Speicherstadt sehr gefallen. Auch die Klassenunterschiede sind sehr authentisch dargestellt. 

Greta fand ich unglaublich stark. Sie ist ihrer Zeit etwas voraus und steht für ihre Meinung ein. Manchmal war sie mir fast zu verständnisvoll und geduldig mit Carls Mutter. Sie verzeiht sehr schnell, was mir manchmal zu naiv war. Sie ist aber hilfsbereit und herzensgut. Die Verbundenheit zwischen Greta und ihrem Vater ist unglaublich tief und schön. Ihre Art mit dem Personal umzugehen hat mir sehr gefallen.

Vera, Carls Mutter ist unglaublich böse. Sie hält an ihren Intrigen fest und lässt sich immer etwas neues einfallen. Irgendwann war mir Carls naives wegschauen fast zu viel. Auch die anderen Nebenfiguren sind unterhaltsam und passen gut in die Geschichte.

Die Liebesgeschichte entwickelt sich extrem schnell und die zwei sprechen schon nach wenigen Treffen von der grossen Liebe. Auch wenn sie sich manchmal hinterher fragen, ob sie einander überhaupt kennen. 

Das Buch hat mir sehr schöne Lesestunden inmitten von Zimt, Vanille und Ingwer beschert. Es hat mich fasziniert und ich konnte es kaum mehr aus der Hand legen. Ich freue mich schon jetzt auf den zweiten Teil, welcher im Mai '23 erscheint. Ich vergebe gerne 4,5 von 5 Lavendelblüten.

Vielen Dank an den Verlag für dieses Rezensionsexemplar.

Buchinfos

Einband Taschenbuch
496 Seiten
Erscheinungsdatum 13.10.2022
Verlag Heyne Verlag
ISBN 978-3-453-42599-6
Preis Fr. 18.90

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