Das Tor zur Welt (1) - Träume von Miriam Georg


Inhalt

Jeden Tag arbeitet die junge Ava bis zur Erschöpfung auf dem Moorhof im Alten Land. Jede Nacht träumt sie vom Meer. Die Erinnerung an ihre Familie ist von Jahr zu Jahr mehr verblasst, kaum weiss sie noch den Namen ihrer Mutter. Irgendwann will Ava sie in Amerika wiederfinden.

Claire Conrad ist reich. Sie ist schön. Und in ihrem willensstarken Kopf stehen die Zeichen auf Rebellion. Sie will reisen, die Welt sehen, aus den strengen Regeln der Gesellschaft ausbrechen, sie träumt davon, dass ihr Leben endlich anfängt! Wenn wenigstens der Reedersohn Magnus Godebrink um ihre Hand anhalten würde …

Hamburg ist in Aufruhr. Die Cholera hat ihre Spuren in der Stadt hinterlassen. Zahllose Reisende passieren die Hafenmetropole auf ihrem Weg in die Neue Welt, getrieben von der Hoffnung auf ein besseres Leben. In der Auswandererstadt begegnen sich Ava und Claire – zwei Frauen, verschieden wie Ebbe und Flut.

Doch das Schicksal schweisst sie untrennbar zusammen.

Autoreninfo

MIRIAM GEORG, geboren 1987, ist die Autorin des Zweiteilers «Elbleuchten» und «Elbstürme». Beide Bände der hanseatischen Familiensaga wurden von Leserinnen und Lesern gefeiert, sie schafften auf Anhieb den Einstieg auf die Bestsellerliste und wurden zum Überraschungserfolg des Jahres. Die Autorin hat einen Studienabschluss in Europäischer Literatur sowie einen Master mit dem Schwerpunkt Native American Literature. Wenn sie nicht gerade reist, lebt sie mit ihrer gehörlosen kleinen Hündin Rosali und ihrer Büchersammlung in Berlin-Neukölln.

Meine Meinung

Schon die Bücher "Elbleuchten" und "Elbstürme" von der Autorin haben mich begeistert. Die Autorin entführt die Leser wieder nach Hamburg. Man begleitet in diesem tollen Auftakt zwei grundverschiedene junge Frauen. Ava, die Kämpferin mit einem riesen Rucksack an Vergangenheit. Sie musste lange auf dem Moorhof bis zur Erschöpfung arbeiten. Als ihre Familie nach Amerika auswandern will, geht sie geschlossen nach Hamburg. Doch die Cholera hinterlässt ihre Spuren und auf einmal steht Ava alleine da. Claire hingegen ist schön und reich. Die verwöhnte junge Frau sucht ihren Platz in der Gesellschaft. Mit ihrem sturen und eigensinnigen Kopf gar nicht so einfach. Als Magnus Godebrink ihr nicht wie gedacht einen Antrag macht und eine andere heiratet, gerät ihr Leben durcheinander. Ihre Mutter ist heillos überfordert und der hinzugezogene Arzt verfolgt seine eigenen Pläne. Beide Frauen lernen sich über die Arbeit in der Auswandererstadt kennen. Es braucht aber etwas Zeit, bis sie Freundschaft schliessen können. Doch ein Ereignis fordert ihre Freundschaft heraus.

Der Erzählstil der Autorin ist flüssig und detailliert. Als Leser befindet man sich sehr schnell in der Geschichte drin und hofft und bangt mit beiden Frauen. Nicht beide waren mir sympathisch, was aber auch nicht immer der Fall sein muss. Ava wurde für mich aber eine sehr interessante Figur. Ich erfuhr sehr viel über das Leben der Unterschicht in diesem Jahrhundert. Auch wie die Cholera viele Menschenleben gefordert hat und die Ärzte und Menschen damit umgegangen sind. Ebenfalls sind die Nebencharakteren interessant gezeichnet und alle auch mit Ecken und Kanten. Erschreckend waren die zwei Gesichter Hamburgs. Auf der einen Seite wird fürs auswandern geworben, Fotos für die Zeitungen werden gestellt und alles wird schöngeredet. Auf der anderen Seite muss der Proviant selber besorgt werden, alles ist dreckig und unglaublich teuer. 

Das Buch hat mir sehr gefallen, auch wenn es ab und an ein paar Längen hatte. Ich freue mich auf den zweiten Teil und vergebe hier 4 von 5 Schiffstickets.

Vielen Dank an den Verlag für dieses Rezensionsbuch.

Buchinfos

Einband Taschenbuch
656 Seiten
Erscheinungsdatum 19.07.2022
Verlag Rowohlt Verlag
ISBN 978-3-499-00921-1
Preis Fr. 18.90

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