Kinderklinik Weissensee (3) - Tage des Lichts von Antonia Blum


Inhalt

Berlin 1929: Marlene von Weilert geniesst ihren Erfolg als Ärztin an der Kinderklinik Weissensee, privat aber leidet sie, weil ihre Ehe mit Maximilian bisher kinderlos geblieben ist. Marlene entscheidet sich schliesslich, für die Familienplanung beruflich kürzer zu treten. Doch dann wird das Antibiotikum Penicillin entdeckt, und Marlene brennt darauf, das Wundermittel zu erforschen. Es könnte Tausenden Kindern das Leben retten. Marlene ist hin und hergerissen zwischen beruflicher Pflicht und persönlichem Glück. Ihre Schwester Emma, inzwischen Oberschwester der Kinderklinik, hat Sorgen ganz anderer Art: Ihr Sohn Theodor verbringt immer mehr Zeit mit Freunden, die sich politisch radikalisieren. Theodor droht ihr zu entgleiten, doch Emma ist fest entschlossen, um ihren Sohn und gegen die neuen politischen Kräfte zu kämpfen.

Autoreninfo

Antonia Blum lebte längere Zeit in Berlin, ohne den Weissen See dort je gesehen zu haben. Erst Jahre später, nachdem sie die Hauptstadt längst verlassen hatte, entdeckte sie durch einen Zufall die Ruine der einstigen Kinderklinik in Weissensee und kommt seitdem von dem Ort und seiner bewegten Geschichte nicht mehr los. Heute fährt Antonia nicht nur zum Spazierengehen immer wieder an den Weissen See, der dem Berliner Stadtteil seinen Namen gab. Sie ist überzeugt, dass dort ein Tor in die Vergangenheit existiert.

Meine Meinung

Es war sehr schön, wieder am Leben von Marlene und Emma teilzunehmen. Die zwei Schwestern sind inzwischen gestandene Frauen. Beide verheiratet und immer noch mit Leib und Seele in der Klinik Weissensee. Marlene leidet sehr, ist ihre Ehe mit Max noch kinderlos geblieben. Sie übernimmt sich aber regelmässig in der Klinik und als sie einen Zusammenbruch erleidet, entscheidet sie sich, kürzer zu treten. Sie erhofft sich dabei eine Schwangerschaft und stürzt sich voll und ganz in ihre Freizeit. Emma hingegen ist endlich zur Oberschwester aufgestiegen. Die neue Aufgabe macht ihr grossen Spass. Jedoch trübt eine neue Chefin ihr Glück. Auch in ihrer Familie läuft nicht alles rund und Emma muss für diese kämpfen.

Der Schreibstil ist gewohnt flüssig und ich befand mich innert ein paar Seiten wieder mitten in der Geschichte drin. Es wird politisch in diesem Band und Emma muss ihren Standpunkt vertreten. Die junge Frau gefiel mir ausgesprochen gut. Sie kämpft für ihre Liebsten, auch wenn ich nicht alle Entscheidungen nachvollziehen konnte. Manchmal liess sie sich sehr von ihrer Vergangenheit beeinflussen und entschied sehr kopflos. Theodor, Emmas Sohn, erhält in diesem Band etwas mehr Aufmerksamkeit. Der junge Mann nabelt sich ab und muss seinen Platz in der Gesellschaft finden. 

Marlene hingegen muss in diesem Buch merken, was sie eigentlich ausmacht. Sie setzt sich durch und stellt ihr Glück an erste Stelle. Diese Entwicklung gefiel mir sehr. In diesem Buch entwickeln sich alle Figuren und jede muss sich seinen Problemen stellen. Diese gibt es nämlich zahlreich und so entsteht sehr viel Drama. Die historischen Ereignisse werden gut in die Geschichte eingebaut, ohne Überhand zu nehmen. Die Geschichte ist unterhaltsam und bescherte mir schöne Lesestunden. Im Februar 2024 erscheint ein weiterer Teil der Klinik Weissensee, in welchem Lissi, Emmas Tochter die Hauptrolle spielt. Man darf also gespannt bleiben. Ich werde mir das Buch sicher zu Gemüte führen.

Ich vergebe gerne 4 von 5 Familiengeschichten.

Vielen Dank an den Verlag für dieses Rezensionsbuch.

Buchinfos

Einband Taschenbuch
496 Seiten
Erscheinungsdatum 29.09.2022
Verlag Ullstein Verlag
ISBN 978-3-548-06561-8
Preis Fr. 18.90

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