Die Chirurgin von London von Audrey Blake


Inhalt

London 1845. Nach dem frühen Tod ihrer Eltern wächst Nora Beady im Haus des exzentrischen Chirurgen Dr. Horace Croft auf. Während andere junge Damen sich mit Handarbeiten und höflicher Konversation beschäftigen, assistiert Nora Dr. Croft bei seinen Operationen und fertigt anatomische Skizzen an. Als Dr. Croft den jungen Arzt Daniel Gibson einstellt, muss sie ihr Wissen jedoch vor ihm verbergen. Aber die Rolle einer anständigen Dame gefällt Nora ganz und gar nicht, und so greift sie eines Nachts erneut zum Skalpell. Prompt erwischt Daniel sie am Seziertisch. Er schwankt zwischen Entsetzen und heimlicher Bewunderung …

Autoreninfo

Audrey Blake ist das Pseudonym der beiden Autorinnen Regina Sirois und Jaima Fixsen. Die beiden wohnen 2.500 km voneinander entfernt – Jaima in Kanada und Regina in Kansas – und haben sich bei einem Schreibwettbewerb kennengelernt. Sie teilen ihre Vorliebe für Geschichte, Sprache und bemerkenswerte Frauen.

Meine Meinung

Ich mag historische Bücher mit medizinischem Hintergrund sehr gerne. Der Klappentext machte mich sehr neugierig und so begleitete ich Nora in London im Jahr 1845. Die junge Frau wächst beim exzentrischen Chirurgen Dr. Croft auf. Er forscht in der Medizin und zieht fast nebenbei sein Mündel auf. Zum Glück bringt Mrs Phipps, die Haushälterin noch etwas Empathie in den Haushalt. Dr. Croft verliert sich in seinen Forschungen und Operationen. Nora ist wissbegierig und überhaupt nicht zimperlich und so wird sie eine unersetzliche Assistentin für den Chirurgen. Das Familien- und Arbeitsgebilde wird durch den jungen Arzt Daniel Gibson ins Wanken gebracht. Schliesslich ist Nora eine Frau und muss ihr Wissen verstecken. Es bleibt aber nicht lange verborgen.

Auch wenn das Buch einige Längen hatte, hat es mich gut unterhalten. Die Erforschung und Entdeckung der Medizin im Jahr 1845 ist interessant und auch als Leser darf man nicht zimperlich sein. Schliesslich werden Operationen an lebendigem Mensch und Tier bildreich beschrieben. Auch die Entdeckung der Äthernarkose und Anästhesie wird thematisiert. Das Bild der Frau ist in dieser Zeit sehr rückständig und man leidet mit Nora mit. 

Die junge Frau ist aber neugierig und steht zu ihrer Meinung. Dies auch, wenn ihr enormer Gegenwind entgegenbläst. Die anbahnende Liebesgeschichte nahm ich den beiden Protagonisten leider nicht ab. Alles wirkt aufgesetzt. Da mich aber vor allem das medizinische fasziniert hat, konnte ich darüber hinwegsehen. Die Figuren selbst haben alle Ecken und Kanten. Dr. Croft lebt für seinen Beruf. Seine Liebe zu Nora ist aber zwischen den Zeilen spürbar. Die Nebenfiguren sind allesamt wichtig für die Geschichte, jedoch hätte ihnen etwas mehr Tiefe gut getan. Sie konnten mich auch wenig berühren. Und doch interessiert mich Noras Weg und ich bin gespannt, wie es ihr in Bologna ergehen wird.

Ich vergebe dem Buch 4 von 5 Operationen.

Vielen Dank an den Verlag für dieses Rezensionsbuch.

Buchinfos

Einband Taschenbuch
512 Seiten
Erscheinungsdatum 18.01.2023
Verlag Goldmann Verlag
ISBN 978-3-442-49264-0
Preis Fr. 18.90

Kommentare

  1. Hört sich nach einer interessanten Geschichte an;)

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  2. Lieber Maxx, das ist es auch.. Die ganzen medizinischen Entdeckungen sind faszinierend!

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