Spur 33 von Christa von Bernuth


Inhalt

Ein grausames Verbrechen erschüttert die Stadt am See: Die angesehene Familie Rheinfeld wird nachts in ihrem Haus regelrecht hingerichtet. Der Verdacht fällt auf den heranwachsenden Sohn Leon, der erst seine Eltern und dann sich selbst getötet haben soll. Er war psychisch krank und – zur Verzweiflung seiner machtlosen Eltern – fasziniert von Waffen. Doch dann stellt sich heraus, dass Leons enger Freund Ben in den Fall verstrickt zu sein scheint: die ermittelnden Polizisten entdecken auf seinem Handy ein Video der drei Leichen. Stimmt seine Aussage, dass er einen Amoklauf verhindern wollte, den Leon geplant hatte? Oder handelt es sich gar um einen Auftragsmord? Je tiefer die Ermittler graben, desto unglaublichere Erkenntnisse bringen sie ans Licht. Bis sie auf Spur 33 stossen ...

Autoreninfo

Christa von Bernuth ist Schriftstellerin und Journalistin. Ihre Romane »Die Stimmen«, »Untreu«, »Damals warst du still« und »Innere Sicherheit« wurden mit Mariele Millowitsch und Hannah Herzsprung in den jeweiligen Hauptrollen verfilmt und in mehrere Sprachen übersetzt. Mit »Tief in der Erde« hat sie erstmals einen Kriminalroman veröffentlicht, der von einer wahren Begebenheit inspiriert wurde. Die Autorin lebt mit ihrem Mann in München.

Meine Meinung

Kriminalroman trifft es auf den Punkt. Es ist kein blutrünstiger Thriller mit einem schlachtenden Mörder, aber düster ist die Geschichte alleweil. Schon nur, weil das Wetter oftmals nicht sehr schön ist. Das Setup passt also. 

Zu Beginn hatte ich das Gefühl: OK, wie viele Personen tauchen da noch auf, kann ich mir alle merken und den Zusammenhang behalten. Aber es ist wie so oft weniger kompliziert als gedacht. In der ermittelnden Hauptrolle schliessen wir Bekanntschaft mit Kriminalkommissar Stettner. Ein geerdeter Mann, der schon länger im Dienst steht und nun auf der Karriereleiter einen Schritt weiter kommen möchte. Er ist aber nicht der um sich ellbögelnde Typ, sondern treibt das Vorankommen mit gesitteten Mitteln an. Da kommt der Mordfall in der Familie Rheinfeld gerade passend. Stettner kämpft mit seiner Ehe und mit seiner Psyche. Ich mochte, dass dies nicht effekthascherisch beschrieben wird.

Die Freundschaft von Leon und Ben steht im Mittelpunkt der Ermittlungen. Parallel zum aktuellen Geschehen gibt es den Rückblick in die Wochen vor der Tat. Ein klassischer, aber gelungener Aufbau der Story. Leon ist fasziniert von Waffen und so verwundert seine Ausbildung zum Büchsenmacher nicht. Wie er aber trotzt seiner psychischen Labilität zu der Lehrstelle kam, bleibt ein Rätsel. Seine Mutter, Barbara Rheinfeld, arbeitet als Familientherapeutin. Hier wird ebenfalls auf einen gängigen Ansatz zurückgegriffen, erfolgreiche Therapeutin, welche in der Erziehung des Sohns scheitert und dazu noch eine komplizierte Beziehung hat. 

Ohne Spoiler kann ich nicht auf die Geschichte eingehen, deshalb lasse ich es sein. Nur soviel sei verraten: Man fragt sich, wie ein Jugendlicher zu einem derartigen Waffenarsenal kommt. Am Schluss wird noch eine Art Wendung hervorgezaubert, welche in meinen Augen unnötig war. Der Fall hätte ruhig ein paar Seiten vorher als abgeschlossen gelten können. Dann wäre dies nämlich mal sehr nüchtern und einfach ausgefallen, was mir irgendwie gefallen hätte.

Die Sogwirkung in diesem Buch setzte bei mir sehr langsam an. Kapitel für Kapitel fand ich in die Geschichte, sie war nie langweilig, aber auch nicht so spannend, dass ich mit Lesen fast nicht aufhören konnte. Erst gegen Schluss, blieb ich hängen.

Alles in allem ein guter Krimi, welchem ich ehrliche 3 von 5 Waffen vergebe.

Vielen Dank an den Verlag für dieses Rezensionsbuch.


Buchinfos

Einband Taschenbuch
448 Seiten
Erscheinungsdatum 28.09.2022
Verlag Goldmann Verlag
ISBN 978-3-442-31673-1
Preis Fr. 26.90

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