Darja und der Puppendoktor von Rolf Barth


Inhalt

Darja musste aus ihrer Heimat fliehen. Zu ihrer großen Verzweiflung verlor sie auf der Flucht ihre geliebte Puppe. Im Kafkapark, ihrem Rückzugsort, trifft sie auf einen Puppendoktor. Beide freunden sich an und entdecken ihre gemeinsame Geschichte.

Autoreninfo

Rolf Barth schreibt Geschichten und Hörspiele für Kinder, veröffentlicht in den Verlagen Traumsalon edition, Hanser, Carlsen, ArsEdition und bei Tonies.
Als Herr Schreiberling ist er mit seinem Lesetheater Wolkenzauber deutschlandweit unterwegs, um Kinder für die Vielfalt von Büchern zu begeistern und sie für das Lesen zu gewinnen.

Mele Brink wurde 1968 in Bielefeld geboren, verbrachte Ihre Jugend im ostwestfälischen Hinterland und kam zum Studium der Architektur nach Aachen. Nach erfolgreichem Abschluss in Form einer mobilen Gedenkstätte für Lady Di machte sie sich 1998 dann aber doch lieber als Illustratorin selbständig.


Meine Meinung

Beim Thema Puppendoktor kommt mir immer eine Szene aus meiner Kindheit in den Sinn. Ich war noch sehr klein und meine liebste Puppe hatte ein Problem mit den Augen. In der nächstgrösseren Stadt gab es einen Puppendoktor. Also fuhren meine Mutter und ich mit dem Bus hin und liessen meine Puppe dort. Ein paar Tage später konnten wir sie wieder abholen und die Augen waren wieder geflickt. 

Mit dieser Erinnerung schlug ich dieses Bilderbuch auf. Wie immer erfreute ich mich schon am Vorsatzblatt, welches wunderbar die vier Jahreszeiten aufzeigt. Zudem der Hinweis, dass das Buch von einer wahren Geschichte inspiriert wurde. Sie soll sich 1923 in Berlin zugetragen haben.

Darja musste mit ihrer Familie aus der Heimat fliehen. Die Wohnung ist klein doch zum Glück ist ein Park in der Nähe. Das Mädchen verbringt ihre Tage gerne in der Natur und beobachtet auch seit iniger Zeit einen älteren Mann. Dieser erinnert sie an ihren Opa. Eines Tages kommen die zwei ins Gespräch und Darja erzählt dem Mann, dass sie ihre Puppe auf der Flucht verloren hat. Der Mann hat Mitleid mit dem Mädchen und erzählt ihr, dass er der Puppendoktor sei und ihre Puppe geheilt habe. Sie sei wieder auf Reisen gegangen, habe aber einen Brief für sie zurückgelassen. Am nächsten Tag bringt der Puppendoktor den Brief mit und es kommen immer weitere dazu. Es entsteht eine Freundschaft zwischen dem alten Mann und dem kleinen Mädchen, welche eines Tages endet... Warum? Lest es selber..

Das Internet erzählt die Geschichte rund um den kranken Dichter Kafka ausführlicher. Die Briefe sind leider nicht mehr auffindbar, auch das Mädchen nicht. Die Geschichte ist rührend und wird sicher nicht nur Kindern gefallen. Je nach Alter benötigt es aber noch ein paar Erklärungen mehr. Die Illustrationen von Mele Brink sind toll gemacht. Die Gärtner im Hintergrund erzählen den Schluss, was die Geschichte rund macht. Auch die vielen Eichhörnchen und sonstigen Details sind toll. 

Was ich sehr schön fand, war die Hoffnung der Geschichte. Ein alter Mann nimmt sich die Zeit, sich die Sorgen eines Kindes anzuhören und nimmt diese auch ernst. Obwohl eine Generation zwischen den Zwei liegt, entspinnt sich eine Freundschaft, welche beiden gut tut.

Ich vergebe dem Bilderbuch gerne 5 von 5 Puppen.

Vielen Dank an den Verlag für dieses Rezensionsbuch.

Buchinfos

Einband gebundene Ausgabe
34 Seiten
Erscheinungsdatum 01.08.2023
Verlag Edition Pastorplatz
ISBN 978-3-943833-63-8
Preis Fr. 24.90

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