Byebye 2023, Hello 2024

Seit heute Morgen früh trudeln SMS mit Neujahrswünschen ein, in allen sozialen Medien werden Jahresrückblicke gepostet und es wird generell zurückgeschaut.

Ist zurückschauen nur einmal im Jahr gut oder sollte man generell mehr reflektieren? Es gibt Leute, die jeden Tag in ein Tagebuch schreiben. Dankbar sein für jeden Tag, welchen man gesund verbracht hat. Dankbar, dass alle Liebsten gesund und munter voller Vorfreude auf den nächsten Tag im Bett liegen. Durchatmen und sich bewusst Zeit nehmen. Zeit, in welcher niemand etwas von einem will. Wenn kein Termindruck besteht oder 1000 kleine Dinge im Kopf umherwirbeln, welche erledigt werden müssen.

Manchmal komme ich mir vor wie ein Computer, welcher mindestens 15 Tabs gleichzeitig geöffnet hat, mit einer Warteschlange im Kopf, für die nächsten kleinen Sachen, welche gerne erledigt werden würden. Wenn zu viele Tabs offen sind, habe ich Wortfindungsstörungen. Und ja, mein Kopf besteht eigentlich auch aus mehreren PCs mit mehreren Tabs – Familie, Freunde, Hund, Beruf und so weiter. Ich denke, es geht ganz vielen Leuten so und öfters mal eine Pause machen wäre wünschenswert. Eine kleine Pause zum Durchatmen, ein Reset bei den Tabs oder gleich eine neue Festplatte. Werden aus diesem Grund Vorsätze getätigt? Man nimmt sich vor, weniger zu arbeiten, mehr Zeit mit der Familie zu verbringen, mehr Sport zu machen oder generell bewusster durchs Leben zu gehen. Oft bleibt es (bei mir) beim Vorsatz und man gerät wieder in alte Fahrwasser.

Die Rückblicke ins letzte Jahr zeigen oft, dass man vieles geschafft hat. Sachen, welche man nie gedacht hat, dass man sie emotional überhaupt überleben kann. Dinge, welche Freude gemacht haben und man hat vielleicht auch beruflich einiges erreicht. Warum ist der Mensch so gestrickt, dass er vor allem sieht, was er nicht geschafft hat? Statt stolz zu sein auf die Sachen, welche funktioniert haben. Und diese sogar gut oder fantastisch.

Mein 2023 war gespickt mit Herausforderungen. Schwierige Gefühle und regelrechte Akzeptanzkämpfe über das Schicksal mit der Familie doch auch schöne Momente, Änderungen bei der Arbeit aber auch spannende und erfolgreiche Projekte. Ich verliess öfters meine Komfortzone, versuchte weniger hohe Erwartungen an mich selbst zu stellen und mir auch mal eine Pause zu gönnen. Zum Glück lernt man ein Leben lang, denn öfters bin ich viel zu streng mit mir. Ob ich mich da ändern kann, weiss ich nicht – versuchen kann ich es aber tagtäglich aufs Neue.

Ich wünsche mir, dass wir im Jahr 2024 vermehrt auf das Positive und die kleinen Freuden im Leben (zurück)blicken. Dass wir einander unterstützen und supporten. Komplimente dürfen täglich gemacht werden. Lasst uns die kleinen Dinge sehen, darauf hinweisen und uns miteinander daran erfreuen. In diesem Sinn: ich wünsche allen einen guten Start in ein hoffentlich friedvolles, erfolgreiches Jahr 2024.

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