Run for Love von Nina Dias


Inhalt

Luca ist fassungslos: Darüber, dass der Mann, der ihre beste Freundin in einer Bar belästigt hat, wegen einer blutigen Nase allen Ernstes Anzeige erstattet. Darüber, dass sie aus der Gerichtsverhandlung tatsächlich mit Sozialstunden rausgeht – vor allem aber: dass sie diese ausgerechnet in einem Jugendsportverein ableisten muss! Luca hasst Sport. Sie ist mit dem Credo aufgewachsen, dass man Sport macht, um dünn zu werden, und daran hat sie nun wirklich kein Interesse. Vor allem, weil ihre Mutter, seit diese in Rente ist, keine anderen Probleme mehr zu haben scheint als Lucas Figur. Dass der Leiter des Jugendclubs ein perfekt durchtrainierter Sunnyboy ist, macht Luca die Strafe keineswegs schmackhafter. Schliesslich hat sie Besseres zu tun, als sich von einem Fitnesshäschen den Kopf verdrehen zu lassen. Oder?

Autoreninfo

Nina Dias ist freischaffende Autorin mit gelegentlichen Ausflügen in Podcasts und Werbetexte. Sie mag Filme aus der ZDF-Mediathek, Kneipenabende und Zeit zum Kuscheln mit ihrem Hund. Bodyshaming und Vorschriften darüber, wie man richtig zu leben hat, lehnt sie ab. Nina Dias lebt in Hamburg, wo sie regelmäßig um die Alster joggt, um den Kopf freizubekommen. Freiwillig.

Meine Meinung

Amüsiert habe ich mich köstlich bei dieser Lektüre. Nicht hochstehend aber unglaublich amüsant war das Buch und so auch innert ein paar Stunden ausgelesen.

Wir begleiten Luca, eine Ü30 Frau, welche eigentlich mit sich im Reinen ist. Sie hat etwas mehr auf den Rippen, was sie aber nicht stört. Ihre Mutter predigt ihr aber unaufgefordert, dass sie abnehmen soll, kauft ihr Saftkuren und weiss auch so vieles besser. Als Luca sich für ihre beste Freundin einsetzt und eine männliche Nase bricht, kriegt sie Sozialstunden aufgebrummt. Und dies in einem Jugendclub. Dass dort ein wirklich hübscher und netter Typ das Sagen hat, findet Luca nicht wirklich optimal.

Dieses Buch widmet sich dem Thema Body positivity. Auch Vorurteile, Kommunikation und für sich selber einstehen wird thematisiert. Feminismus, fatshaming und Endometriose sind weitere Themen. Freundschaft gehört auch noch hinein.. ihr merkt, es sind unglaublich viele Themen, welche hier in 320 Seiten gepackt sind. So überrascht es nicht, geht die Geschichte zügig voran und nicht alle Themen erhielten die Aufmerksamkeit, die sie verdient hätten. Vieles wird zwar angerissen, jedoch nicht weiterverfolgt. Zum Beispiel bleibt das Problem von Charles, Lucas bester Freundin, erwähnt, aber nicht verarbeitet.

Luca selber hat mir sehr imponiert. Nicht auf den Mund gefallen, manchmal etwas zu extrem aber immer sich selber treu bleibend. Sie schiesst auch übers Ziel hinaus, was aber ab und an auch mal passieren kann. Sie wirft ihren Mitmenschen manchmal vor, zu fest in Schubladen zu denken, was Luca aber ab und an selber von sich macht. Sie hat sich in eine gesteckt und merkt aber trotzdem ab und an, dass sie sich verunsichern lässt. Noel fand ich super. Er ist sehr sozial engagiert, wehrt sich als Luca ihm etwas unterstellt, reflektiert und kommuniziert. 

Ich habe mich unglaublich ab den Alltagsszenen amüsiert, welche die Autorin mit viel Witz erzählt. Der Schreibstil ist angenehm und leicht.

Mancher wird sich vielleicht ab den stereotypischen Nebenfiguren stören. Ich konnte bei diesem Buch gut darüber hinwegsehen.

Ich vergebe dem Buch gerne 4,5 von 5 Freundschaften.

Vielen Dank an den Verlag für dieses Rezensionsbuch.

Buchinfos

Einband Taschenbuch
320 Seiten
Erscheinungsdatum 30.11.2023
Verlag Ullstein Verlag
ISBN 978-3-548-06813-8
Preis Fr. 17.90

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