Bertha Benz und die Strasse der Träume von Alexander Schwarz


Inhalt

Mannheim, 1888: Bertha Benz hat genug! Sie liebt ihren Mann Carl, bewundert den brillanten Ingenieur und glaubt fest an seine Vision einer pferdelosen Kutsche. Schliesslich verbringt sie selbst genug Zeit in der Werkstatt und lässt sich alle Motoren und Maschinen erklären, die Carl sich ausdenkt. Und sie hat sich ihre Mitgift und einen Teil ihres Erbes noch vor der Ehe auszahlen lassen, um die Werkstatt zu finanzieren – gegen den entschiedenen Willen ihrer Eltern.

Doch nach einem Konkurs hatten Bertha und Carl lange Zeit ständig die Schuldner im Nacken und mussten mit ihren Kindern in bitterer Armut leben. Jetzt ist es an der Zeit, dass sich endlich etwas ändert! Aber Carl mit seinem Perfektionismus zögert und zögert.

Also beschliesst Bertha, das Steuer selbst in die Hand zu nehmen – im wahrsten Sinne des Wortes …

Autoreninfo

Alexander Schwarz (*1964), geboren in Stuttgart, arbeitete als Wörterbuchredakteur und Übersetzer, bevor er eine Literaturagentur gründete.
Nach vielen Sachbüchern schreibt er nun mit immer größerer Begeisterung vor allem biografische Romane. Er wohnt in Island und den Niederlanden.

Meine Meinung

Wieder einmal ein Roman. Nachdem ich mich in den letzten Monaten mit Thrillern, Krimis, Fachliteratur oder Reisebüchern, respektive Berichten beschäftigt habe, wollte ich unbedingt diesen Roman lesen. Automobile faszinieren mich seit meiner Kindheit und deshalb war mir Carl Benz mehr als ein Begriff. Die Rolle von Bertha war mir aber neu.

Ich muss zugeben, ich war mir das gemächliche Tempo eines Romans nicht mehr bewusst. Ich wartet auf den nächsten Knall, die unerwartete Wendung oder auf ein übles Schicksal. Alexander Schwarz hat jedoch einen Roman geschrieben. Natürlich die treffende Variante und so musste ich mich den Ausführungen zu Zeit und Raum hingeben. Der Autor hat dies vorzüglich gemacht, meine Vorstellungskraft wurde mehr als nur aktiviert. Sein Erzählstil liess mich in das 19. Jahrhundert mit all seinen Facetten eintauchen. So manches war mir nicht bewusst. Ich hatte keine Ahnung, dass auf den damaligen Verabredungen von ledigen Männern und Frauen jeweils ein jüngeres Geschwister die Frau begleitet. So dass die beiden sich zugewandten auch schon anständig und züchtig blieben. 

Mit Bertha war ich auf einer Wellenlänge. Ich bewunderte sie für ihre Geduld mit Carl. Sie hält kompromisslos zu ihm, so wie es die wahre Liebe eben verlangt. Alle Hochs und Tiefs macht sie mit, man merkt, dass es keine Zweckehe ist. Hier gefiel mir auch Berthas Mutter, welche für ihre Tochter einsteht und Vater Benz schön ins Gewissen redet, dass sehr wohl aus Liebe geheiratet werden darf. 

Ich war richtiggehend froh, dass Bertha (wie im Klappentext geschrieben) das Steuer in die Hand nahm. Wie und warum kann ich nicht verraten. Es würde sich dann erübrigen den gelungenen Roman zu lesen. 

Wer an Historie und dessen Nebenfiguren interessiert ist, dem sei "Bertha Benz und die Strasse der Träume" empfohlen. Ein blumiger Roman, welcher die damalige Zeit sehr gut erfasst und umschreibt. Sofern ich dies beurteilen kann.

Gerne vergebe ich 4 von 5 Kanistern Ligroin (Leichtbenzin) für diesen Roman.

Vielen Dank an den Verlag für dieses Rezensionsbuch.

Buchinfos

Einband Taschenbuch
400 Seiten
Erscheinungsdatum 02.05.2024
Verlag Droemer Knaur
ISBN 978-3-426-44737-6
Preis Fr. 26.90

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