Dinge, die verschwinden von Kim Fupz Aakeson


Inhalt

Axels bester Freund Bosse ist weg. Umgezogen in eine Stadt namens Perth in Australien. Und Australien ist richtig, richtig weit weg. Axel vermisst Bosse. Richtig, richtig doll. Und denkt nach, über verlorene Dinge: Er hat seinen besten Freund verloren und seine Sporttasche. Acht seiner Milchzähne. Oma und seinen Hamster Kakao. Axels Opa hat seine Haare verloren und sein Gedächtnis, und jemand hat Papas Fahrrad gestohlen. Doch dann zieht in Bosses altes Haus ein neuer Junge, Sven: Vielleicht findet man ja etwas Neues, wenn etwas verloren geht, überlegt Axel. Wie einen neuen Freund zum Beispiel.

Autoreninfo

Kim Fupz Aakeson, geboren 1958, ist einer der begnadetsten und witzigsten Gegenwartsautoren Dänemarks. Seit seinem Debüt im Jahr 1984 hat er für sämtliche Altersstufen, quer durch alle Gattungen und mit einer unglaublichen thematischen Bandbreite geschrieben: Bilderbücher, Kinder- und Jugendromane, Comics, Kurzgeschichten, Romane für Erwachsene ebenso wie Drehbücher. Seine Kinderbücher wurden in Dänemark mit etlichen Preisen ausgezeichnet..

Stian Hole, 1969 geboren, ist einer der innovativsten Illustratoren unsere Zeit. Für das Bilderbuch Garmans Sommer (2009) erhielt er u.a. den Brage-Preis, den wichtigsten Bilderbuchpreis seines Heimatlandes Norwegen, den Bologna Ragazzi Award und den Deutschen Jugendliteraturpreis 2010 in der Sparte Bilderbuch. Bei Hanser erschienen neben Garmans Sommer auch die Bilderbücher Garmans Straße (2011) und Garmans Geheimnis (2012). Es folgten die beiden Bilderbücher Annas Himmel (2014) und Morkels Alphabet (2016). 2024 erscheint das Bilderbuch Dinge, die verschwinden (Text: Kim Fupz Aakeson) mit seinen Illustrationen..

Meine Meinung

Was für eine Buchperle. Das Thema "Sachen verlieren" wird hier auf vielfältige Weise thematisiert. Axels bester Freund Bosse zieht nach Australien und Axel fehlt er sehr. Es sind viele kleine Sachen, welche plötzlich anders sind. Niemand erzählt ihm etwas ekliges oder pustet ihm ins Ohr, wenn die Schulstunde langweilig ist. Niemand spielt mit ihm, da Freundschaften vor langer Zeit geschlossen wurden. Es gab immer nur Axel und Bosse, Bosse und Axel. Und nun ist Axel alleine. 

Axel macht sich viele Gedanken über verlorene Dinge. Sei es sein Zwerghamster, sein Sackmesser, Omas Tod oder Opas Haare. Ich fand es sehr schön, dass der Autor die verschiedenen Arten von verschwinden aufnimmt. Es gibt Sachen, die für immer verschwunden sind wie bei einem Todesfall, andere Sachen die gestohlen wurden oder jemand der weggezogen ist (das heisst, sie sind noch irgendwo aber nicht mehr sichtbar). Schön fand ich auch, dass Axel mit den verschiedenen Personen spricht, auch wenn er nicht eine generelle Lösung sondern eher eine ausweichende Antwort erhält. Dies zeigt, dass auch nicht alle Menschen mit Verlust gleich umgehen. 

Axels Traurigkeit und Sehnsucht ging mir direkt ins Herz. Ich fühlte regelrecht mit und war dankbar, dass seine Lehrerin ihn und seine Hilflosigkeit bemerkt. Als dann Sven in Bosses Haus zieht, spürt man regelrecht den Hoffnungsfunken in Axel. Obwohl die zwei Jungs nicht miteinander sprechen sondern "nur" Grimassen schneiden, ist die aufkeimende Freundschaft sichtbar und man beendet das Buch hoffnungsvoll und mit einem Lächeln auf dem Gesicht.

Die Illustrationen sind wunderschön gemacht. Sie sind realistisch und voller Details. Durchs Band weg farbenfroh und stimmungsvoll. Das Vorsatzblatt zeigt viele verschiedene Schiffe, welche Bosses Vaters Arbeit widerspiegelt, das Nachsatzblatt ein farbenfrohes Australien.

Ich bin begeistert über das warme und einfühlsame Bilderbuch.

Vielen Dank an den Verlag für dieses Rezensionsbuch.

Buchinfos

Einband gebundene Ausgabe
32 Seiten
Erscheinungsdatum 18.03.2024
Verlag Hanser Verlag
ISBN 978-3-446-27926-1
Preis Fr. 24.90

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