Ein ehrliches Leben von Joakim Zahnder

Inhalt

Simon möchte alles hinter sich lassen: Die Fesseln der Kleinstadt, in der er aufwuchs, seine Mittelschicht-Herkunft, für die er sich schämt. Doch als er sich an der juristischen Fakultät in Lund einschreibt, führen ihm seine reichen Kommilitonen deutlich vor Augen, dass nicht für alle die gleichen Regeln gelten. Simons Sehnsucht nach intellektueller Verbundenheit, Authentizität, einem anderen Leben scheint sich erst zu erfüllen, als er auf einer Anti-Nazi-Demonstration in Malmö eine junge Frau kennenlernt. Sie macht ihn mit ihren exzentrischen Freunden bekannt. Das Leben der Gruppe basiert auf radikalen und aufregenden Idealen, aber auch auf Lügen und immensen Risiken. Als Martin merkt, in was sie ihn hineinziehen, ist es bereits zu spät, um auszusteigen.

Er ist einer von ihnen, einer der Banditen.

Autoreninfo

Joakim Zander, 1975 in Stockholm geboren, wuchs in Söderköping an der schwedischen Küste auf und lebte in Syrien, Israel und den USA. Er studierte Jura in Uppsala, promovierte in Maastricht und arbeitete danach für das Europäische Parlament und die Europäische Kommission in Brüssel und Helsinki.Sein Debütroman «Der Schwimmer» und Auftakt der Klara-Walldéen-Reihe erschien in 30 Ländern und war ein internationaler Bestseller, eine US-Verfilmung ist geplant. Nach den Folgebänden «Der Bruder» und «Der Freund» beschreitet der Autor mit seinem literarischen Spannungsroman «Ein ehrliches Leben» neue Wege, das Buch wird von Netflix prominent verfilmt. Der Autor lebt in Lund. .

Meine Meinung

Endlich ein neues Buch von Joakim Zander. Ich wartete wirklich lange darauf und wurde nicht enttäuscht. Mit «Ein ehrliches Leben» legt der Autor einen fesselnden Roman vor. Eine Geschichte welche, aus meiner Sicht, viel Recherchearbeit verlangte. Sei es wegen der zitierten Bücher und Werke, oder aber auch der verschiedenen Drinks, Beschaffenheit von Champagner und so weiter. Jedoch hätte noch etwas mehr in die Recherche vom Surfen gesteckt werden sollen. Vielleicht ist auch in der Übersetzung etwas verloren gegangen, aber Max zieht sich ihren Neopren auf eine interessante Art und Weise an. Zudem ist Max Surferin, drückt aber dem Anfänger Simon das kurze Brett in die Hand. Als Anfänger gilt: Je mehr Volumen ein Brett hat, desto besser. Deshalb hätte sie ihm das länger Brett überlassen sollen.

Das wars dann aber auch schon mit Kritik. Simon, die Hauptfigur ist herrlich ausgearbeitet. Man lernt ihn kennen und sich verändern. Seine Mitbewohner Ludvig und Victor treten nicht oft in Erscheinung, aber man hat sofort ein Bild vor Augen inklusive Charakter und Aussehen. Einzig Fedde, der Mitstudent, blieb etwas blass.

Max, die erwähnte Surferin, ist die weibliche Hauptperson im Buch. Sie bleibt bis am Schluss mysteriös. Genau wie ihre Clique, welcher ihre Schwester Dinah angehört – die Banditen- und ihren Gastgeber Charles. Schade darum, ich hatte gehofft das wenigstens von Charles der Schleier gelüftet wird.

Es geht um Ehrlichkeit und Realität. Um Lügen und Risiken. Sein oder nicht sein. Sich finden und neu erfinden. Simon macht alles durch, findet sich und ist am Schluss weiter als alle anderen Protagonisten im Buch. Lest es unbedingt, denn ich mag nicht spoilern. Nur so viel, ein Zitat welches ich euch gerne mitgeben möchte: 

«Charles hat uns beigebracht, auf radikale Ehrlichkeit zu setzen», sagt sie (Max). «Leere Phrasen zu vermeiden und direkt auf den Punkt zu kommen. Alles andere führt nur dazu, dass man sich selbst und sein Umfeld betrügt. Handlung und Überzeugung sind ein und dasselbe. Lebe deine Worte. Tu, was du sagst. Alles übrige mündet in ein unehrliches Leben.»

Vielen Dank an den Verlag für dieses Rezensionsbuch.

Buchinfos

Einband Taschenbuch
432 Seiten
Erscheinungsdatum 16.07.2024
Verlag Rowohlt Verlag
ISBN 978-3-499-01216-7
Preis Fr. 27.90