Hätte, hätte, Eimerkette von Bille Weidenbach


Inhalt

Am Anfang ist noch alles in Ordnung in dem idyllischen Städtchen am Fluss. Es regnet. Und regnet. Und regnet. Es hört überhaupt nicht mehr auf. Wenig später tritt der Fluss über die Ufer, es geht alles rasend schnell, die Menschen müssen sich in höher gelegene Ortsteile retten oder auf die Dächer. In der Nacht fällt auch noch der Strom aus. Feuerwehr und Rettungskräfte sind pausenlos im Einsatz. Als das Wasser langsam abfliesst, wird das Ausmass der Schäden sichtbar. Und sofort kommt Hilfe! Viele Menschen packen mit an, alle zusammen bauen den Ort wieder auf und feiern am Ende ein grosses Helferfest.

Autoreninfo

Bille Weidenbach, geboren 1975 in Bonn, studierte in Trier Grafik- & Kommunikationsdesign. Mit dem Diplom in der Tasche machte sie eine längere Japanreise und testete anschliessend drei Jahre lang das Leben in Festanstellung in einem Verlag. 2004 machte sie sich in Köln als Grafikerin und Illustratorin selbstständig. Sie lebt inzwischen mit ihren Töchtern, Mann, Hund sowie zwei Katzen in ihrer Heimatregion im Ahrtal und ist am liebsten in der freien Natur.

Meine Meinung

Niemand hätte wohl bei der Planung dieses Buches gedacht, dass es zum Erscheinungstermin ein Abbild von Österreich sein wird. Und wohl immer mehr vorkommen wird.

In diesem Bilderbuch wird kindgerecht, aber ehrlich über den Klimawandel gesprochen. Und dies praktisch ohne Text. Den diesen benötigt es gar nicht. Aufgebaut ist das Buch ganz toll. Es zeigt ein friedliches Städtchen. Es wird im Fluss gebadet, es gibt Tiere, eine Schule, ein Campingplatz, Brücken und ganz viele Kleinigkeiten zu entdecken. Dann wird ein Haus herangezoomt und man sieht einen Teil der Strasse und das Innenleben. Als es zu regnen beginnt, flüchten alle ins Haus und aufmerksame Leser sehen, dass der Fluss steigt und die Felder das Wasser nicht mehr aufnehmen können. Wieder gibt es einen Einblick ins gleiche Haus von vorher, wobei auf der Strasse schon Sandsäcke geschleppt werden. Die Stimmung ist aber noch nicht überaus bedrohlich. Dies ändert sich beim nächsten Blättern. Die Stadt ist unter Wasser. Leute und Tiere sind in Not.

Ich mag den ganzen Wimmelcharakter des Buches. Man kann hin und her blättern, schauen was die einzelnen Figuren machen und wie sie sich verhalten. Die Stimmung ändert von freundlich zu düster und bedrohlich und wieder zurück zu hoffnungsvoll und hell. Auch die herangezoomten Sequenzen fand ich super und man sieht, wie sich die Situation stetig verändert. Speziell hervorheben möchte ich das Vor- und Nachsatzblatt. Beim Vorsatzblatt sieht man die Stadt am Anfang. Ganz in blau gehalten wird mit wenig Farbe auf die kritischen Stellen hingewiesen. Ein Haus und ein Stall, die zu nah am Fluss gebaut sind, die Brücken mit den zu engen Pfeilern und versiegelte und betonierte Flächen, die das Wasser nicht versickern lassen. Das Nachsatzblatt zeigt dann die wieder aufgebaute Stadt. Auch wieder in blau gehalten und mit Hinweisen, wo was und vor allem wie angepasst und wiederaufgebaut wurde. Die Brücken haben keine Pfeiler mehr, so dass das Schwemmholz durch kann, es gibt neu einen Strand, welcher als Überflutungsfläche dient und die Stadt wurde wieder mehr begrünt. Man kann hin und her blättern und die Unterschiede bestaunen. Ein inspirierendes und hoffnungsvolles Buch über Flut, Mut, Zusammenhalt, aber auch Augenöffner für gross und klein.

Vielen Dank an den Verlag für dieses Rezensionsbuch.

Buchinfos

Einband Bilderbuch
32 Seiten
Erscheinungsdatum 15.08.2024
Verlag Klett Kinderbuch
ISBN 978-3-95470-302-9
Preis Fr. 28.90

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