Obalski ermittelt (1) - Riot Girl von Susanne Kaiser
Inhalt
Als eine Gruppierung junger Frauen Deutschland mit ihren Aktionen erschüttert, wird LKA-Ermittlerin Obalski ins Münchner Jugendamt eingeschleust. Sie soll heimlich Informationen über die Bewegung, ihre Methoden und Ziele beschaffen. Obalski scheint perfekt geeignet für diesen Auftrag, denn sie hat gelernt, Menschen und ihre Verhaltensweisen zu lesen. Schon bald gewinnt die empathische Forensikerin das Vertrauen ihrer Schützlinge, und ihr wird klar: Bei diesem Fall geht es um weit mehr als protestierende Teenager – es geht um brutale Gewalt.Obalski steht vor einem Dilemma: Wer ist hier eigentlich Täter, wer Opfer? Und wie weit sind die Aktivistinnen bereit zu gehen? Da wird eine Leiche aus der Isar geborgen …
Autoreninfo
Susanne Kaiser, geboren 1980 in Berlin, ist Journalistin und Autorin. Sie schreibt und spricht unter anderem für Die Zeit, DER SPIEGEL und Deutschlandfunk Kultur und ist als Expertin bei Arte, WDR, ZDF oder Pro7 zu sehen. Seit 20 Jahren beschäftigt sie sich mit den Machtverhältnissen zwischen Männern und Frauen in muslimischen und in westlichen Gesellschaften. 2023 ist ihr Buch »Backlash. Die neue Gewalt gegen Frauen« erschienen. »Riot Girl« ist ihr Debütroman. Die Autorin lebt mit ihrer Familie in München.Meine Meinung
Eigentlich ganz gut und durchdacht. Moderne Gen Z Element, gegenderte Sprache, Ermittlerin mit Abschluss in Gender Studies. Aber: Obalski, die Hauptfigur als die spannendste neue Figur in der Krimiwelt zu betiteln, ist dann schon «e chli drigschosse» (übertrieben). Obalski ist durchaus schnell im Denken, überlegt sich die richtigen Dinge und zieht die korrekten Schlüsse. Aber sonst, naja, die Ecken und Kanten fehlen. Sie hat ein Geheimnis, welches mit ihrer Familie zu tun hat. Leider wird es nur angedeutet. Wahrscheinlich dann gelüftet, in einem nächsten Band.Spannend fand ich die Tatsache, dass sich die Figuren primär mit dem Nachnamen ansprechen. Auch im Jugendamt, wo Obalski verdeckt ermittelt, spricht sie ihre Mitarbeiterinnen mit dem Nachnamen an. Und wenn über sie gesprochen wird, dann immer via Nachnamen. Ich habe auch Kollegen, welche ich nur beim Nachnamen nenne, aber dies so in einem Buch zu lesen, war speziell.
Die Geschichte dreht sich um Probleme der Jugendlichen, namentlich um die Ungerechtigkeiten und die Ungleichheit, welche einem als Frau oder queere Person widerfährt. Ein Widerstand wird via sozial Medien organsiert und diverse Aktionen rütteln auf. Doch die Happenings laufen aus dem Ruder. Spannend auch die Verwebung mit den Reichsbürgern.
Alles in allem ein unterhaltsamer Kriminalroman, welcher aber für mich immer mit angezogener Handbremse unterwegs war - schade.
Buchinfos
Einband gebundene Ausgabe416 Seiten
Erscheinungsdatum 15.04.2025
Verlag Rowohlt Verlag
ISBN 978-3-8052-0116-2
Preis Fr. 36.90

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