Oma Erbse von Micha Friemel


Inhalt

Oma ist krank, auch wenn sie sagt, sie ist topfit. Leonor merkt so was, weil Oma nicht mehr Karaoke singt. Und weil Mama so traurig ist. Aber Oma will nicht über den Tod reden. Leonor sei noch zu klein dafür. Dabei begreift sie viel mehr, als alle denken. Als sie Mama beim Kompostieren hilft, lernt Leonor, wie das mit den Würmern genau geht: Sie fressen, was tot ist, und machen daraus Erde. Aus der Erde wächst Gemüse. Leonor liebt Erbsen und Karotten. Wenn aus Oma dann eine Karotte gewachsen ist, will Leonor sie an ein Pferd verfüttern. So wird Oma zum Pferd, galoppiert zu den Sternen und hört aus der Ferne, wie Leonor für sie singt.

Autoreninfo

Micha Friemel, 1981 geboren, studierte Geschichte und Germanistik in Basel und absolvierte dann ein Bachelor-Studium „Literarisches Schreiben“ am Schweizerischen Literaturinstitut Biel. Sie lebt mit ihrem Mann und vier Kindern in Sta. Maria Val Müstair. Nebenbei führt sie eine kleine Pension für „kreativen Rückzug“. 2020 erschien mit Lulu in der Mitte ihr erstes Bilderbuch bei Hanser, illustriert von Jacky Gleich. 2022 folgt das Bilderbuch Oma Erbse, ebenfalls mit Illustrationen von Jacky Gleich..

Jacky Gleich, 1964 in Darmstadt geboren, studierte Animation an der Filmhochschule Babelsberg. Sie hat mehr als 80 Bücher für Kinder und Erwachsene illustriert, wofür sie mehrfach ausgezeichnet wurde, u.a. mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis für Hat Opa einen Anzug an? (Text: Amelie Fried, 1997). Bei Hanser erschienen zuletzt von ihr die Bilderbücher Otto war nicht begeistert (2017; Text: Jutta Richter) sowie Lulu in der Mitte (2020; Text: Micha Friemel). 2022 folgt das Bilderbuch Oma Erbse (Text: Micha Friemel).

Meine Meinung

Das Buch hat einen unglaublichen Wiedererkennungswert. Das Cover ist im gleichen Stil wie das Buch "Lulu in der Mitte" (Rezension hier) gezeichnet. In diesem Bilderbuch ist Oma krank. Sie verschwindet immer mehr. Mama ist traurig und die Kinder diskutieren, was nun mit Oma geschieht. 

Leonor ist ein typisches Kind. Sie lebt in ihrer Fantasie, ist mal Löwe, mal Piratin. Sie mag ihre Oma sehr und nimmt ihre Krankheit einfach als Tatsache hin. Sie fantasiert, was wohl aus Oma nach ihrem Tod wird. Erbsen, ein Pferd oder doch nur Erde? 

Ich mag dieses Buch sehr. Es zeigt auf, dass Kinder den Tod oft einfacher annehmen als die Erwachsenen. Klar, sie sind auch traurig, jedoch ist dies einfach eine Tatsache und gehört zum Leben dazu. Was ich schade fand, war, dass die Eltern und auch Oma die Kinder zuerst als zu klein für das Thema Tod erachten. Gerade in einer solchen Situation muss man darüber sprechen. 

Das Bilderbuch zeigt aber auf, dass es nach dem Tod weitergeht. Es animiert die Familien darüber zu philosophieren, was wohl nach dem Tod geschieht und auch, als was man vielleicht wiedergeboren werden möchte. 

Ich vergebe gerne 4 von 5 Pferde.

Vielen Dank an den Verlag für dieses Rezensionsbuch.

Buchinfos

Einband gebundene Ausgabe
32 Seiten
Erscheinungsdatum 14.02.2022
Verlag Hanser Verlag
ISBN 978-3-446-27257-6
Preis Fr. 23.90

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