Agonie von Lea Adam


Inhalt

Eine bekannte Umwelt-Influencerin wird auf grausamste Art ermordet in ihrem Loft aufgefunden. Die Mordermittler Jagoda Milosevic und Vincent Frey gehen zunächst von einem Hassverbrechen aus. Die junge Frau legte sich nicht nur mit Grosskonzernen an, auch im Netz vertrat sie lautstark ihre extreme Haltung und machte sich nicht nur Freunde damit. Doch je länger Milo und Vince im Umfeld der Toten ermitteln, desto mehr geraten auch Menschen, die ihr nahestanden, unter Verdacht. Die Tierschützerin hatte sich mehr als einmal mit ihrer Arbeit und ihren illegalen Recherchen in tödliche Gefahr gebracht, und auf ihren Spuren tun dies nun auch Vince und Milo …

Autoreninfo

Lea Adam ist das Pseudonym der Autorinnen Regina Denk und Lisa Bitzer. Zwischen der schwedischen Küste und dem Münchener Umland haben sie unabhängig voneinander zahlreiche Buchprojekte veröffentlicht. Stigma ist ihr erster gemeinsamer Thriller.

Meine Meinung

Nachdem sich der erste Band rund um Milo und Vinc den Themen Selbstjustiz, Gewalt und Rache widmete (Rezension hier), geht es im zweiten Band nicht weniger brutal zu und her.

Milo und Vinc verarbeiten immer noch den letzten Fall. Vinc ist vorübergehend an den Rollstuhl gefesselt, was ihn zu allerlei Witzen hinreissen lässt. Seine obligatorische Therapie macht er bei Valerie, Milos geheimer Lebenspartnerin. Dass sich plötzlich berufliches und privates nicht mehr so einfach trennen lassen, geht Milo gehörig gegen den Strich. Die Beziehung mit Valerie ist momentan von Streit geprägt und der neue Fall auf dem Tisch ist blutig und brutal. 

In diesem Buch stehen die Ermittlungen wieder etwas hinten an. Es geht vor allem um Milo und Valeries Beziehung und um die Fleischindustrie. Hierbei wütet der Täter gegen Massentierhaltung und Schlachtereien. Was darin vorgeht, wird anschaulich und bildreich beschrieben, was manchen Leser sicher zum Vegetarier werden lässt.

Vincs Verletzung im letzten Buch hat Spuren hinterlassen. Er ist vordergründig witzig, jedoch ist der Lebemann verschwunden. Er wirkt geerdeter und steht vehement zu seiner Meinung. Auch bezieht er bei manchen Themen plötzlich klar Stellung, was Milo öfters vor den Kopf stösst. Milo hingegen steht sich immer noch selber im Weg. Sie bekennt keine Farbe gegenüber Valerie, geht Diskussionen aus dem Weg und macht wie immer ihr Ding. Dieser Charakterzug war für mich ziemlich schwierig nah zu vollziehen. Sie lernt auch nichts aus ihren Entscheidungen und Fehler, wobei mir hier die Entwicklung etwas gefehlt hat. 

Hin und wieder kommt auch der Täter zu Wort, wobei man Stück für Stück seine Beweggründe erfährt. 

Auch wenn dieser Band gegen Schluss sehr spannend wird, hatte ich etwas mehr Mühe mit dem Buch. Milo ist unglaublich stur, manchmal fast unbelehrbar. Ihre Einstellung zu ihrem Outing kann man als zickig bezeichnen und hat öfters fast genervt. Dies hat meinen Lesegenuss etwas geschmälert, wobei ich denke, dass die zwei Ermittler grosses Potential haben. Ich werde die Serie sicher weiterverfolgen und hoffe, dass in einem weiteren Band die Ermittlungen etwas mehr im Vordergrund stehen.

Ich vergebe diesem Buch gerne 3,5 von 5 Rollstühle.

Vielen Dank an den Verlag für dieses Rezensionsbuch.

Buchinfos

Einband Taschenbuch
304 Seiten
Erscheinungsdatum 28.12.2023
Verlag Ullstein Verlag
ISBN 978-3-548-06721-6
Preis Fr. 19.90

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